"Willkommen", "Hello" und "Bonjour"
Unter dem Motto „Willkommen in Velbert - Zuhause kann überall sein” fand in den vergangenen Monaten eine Aktion der Zentralbibliothek Velbert statt, an der auch neun Kindertagesstätten beteiligt waren. Zum Abschluss des Projektes kamen nun noch einmal die Jungen und Mädchen der Kitas St. Nikolaus, St. Marien, Villa Weltentdecker und Kollwitzstraße mit ihren Erzieherinnen in die Zentralbibliothek, um Emil Weise, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Velbert, und Ivo Simic, Vorsitzender des Integrationsrates, zu präsentieren, was dabei entstanden ist: Eine große bunte "Wörterdecke".
Doch bevor es diese zu sehen gab, stimmten sich die Kinder gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei erst einmal musikalisch ein. "Hallo! Hallo, schön, dass du da bist", trällern sie und beweisen sogleich, dass sie jemanden auch in anderen Sprachen begrüßen können. Ob ein französisches "Bonjour", ein englisches "Hello" oder aber auch ein kroatisches "Dobar dan" - das Kinderlied eignet sich, um Menschen aus aller Welt willkommen zu heißen.
Das ist etwas, dass für die Kindergartenkinder inzwischen ein wichtiges Thema ist. Schließlich kommen auch in ihre Gruppen immer häufiger andere Kinder, die nicht ihre Sprache sprechen. Was genau dahinter steckt, wird ihnen anschließend nochmals mit dem Buch "Zuhause kann überall sein" erläutert, in dem es um das Mädchen Wildfang geht, das sein Zuhause verlassen muss und an einen fremden Ort kommt, in dem es all die Wörter nicht kennt, die die anderen benutzen. Eines Tages aber trifft sie ein anderes Mädchen im Park, das mit ihr lacht, spielt und ihr nach und nach die Wörter der fremden Sprache beibringt. Und so beginnt Wildfang sich eine Decke zu weben, aus Freundschaft, neuen Wörtern und neuen Erinnerungen - eine Decke, die sie wärmt und in der sie sich zuhause fühlt.
"In den vergangenen Monaten hat sich die Stadtbücherei Velbert intensiv damit beschäftigt, ihr bibliothekspädagogisches Konzept auf die Situation von Kindern mit Fluchtgeschichte und deren Familien abzustimmen", erläutert Ulrike Motte, Leiterin der Stadtbücherei. "Dabei ist unter anderem auch eine ,Wörterdecke' wie in der Geschichte entstanden." Mehr als hundert Kinder aus neun Velberter Kita-Gruppen haben bei den „Bücherspaß“-Vorlesestunden daran mitgewirkt. Wichtige Begriffe aus verschiedenen Themenbereichen - Zuhause, Natur, Familie und mehr - wurden dafür auf eine spezielle Bügelfolie geschrieben und auch ein entsprechendes Bild wurde von den Jungen und Mädchen dazu gemalt. "Und diese Bilder und Wörter wurden schließlich auf eine große Patchwork-Decke gebügelt."
Gemeinsam mit den beiden Gästen von der Velberter Verwaltung konnte diese besondere Decke nun feierlich enthüllt werden. "Die sieht ja wirklich toll aus", lobt Emil Weise. "Ich sehe wirklich viele tolle Bilder. Besonders gut gefällt mir das freundliche, lächelnde Gesicht!" Und auch Ivo Simic freut sich, dass bereits die jungen Bürger der Stadt auf spielerische Weise an das wichtige Thema herangeführt werden können.
Medienboxen der Stiftung Lesen
Neben der "Wörterdecke" wurden außerdem auch zwei Medienboxen der Stiftung Lesen im Wert von 1.400 Euro vorgestellt, die die Stadtbücherei Velbert für ihre Arbeit mit Flüchtlingen gestiftet bekommen hat. Diese können ab sofort in den Bibliotheken entliehen werden. "Damit sollen vorrangig Menschen angesprochen werden, die mit geflüchteten Kindern im Bereich der Sprach- und Lernförderung arbeiten", so Motte weiter. Außerdem konnte das Büchlein „Das Willkommens-ABC“ an die Kinder, die an der „Wörterdecke“ mitgewirkt haben, als Geschenk überreicht werden.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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