Wie im osmanischen Reich

Zig Kameras und Handys sind auf die Gruppe gerichtet, die da mit Trommeln und anderen Instrumenten die Innenstadt hinunterzieht. Rote und grüne Gewänder, allesamt mit Gold verziert, dazu die passenden Kopfbedeckungen - nicht nur durch ihre Musik fällt die Kölner Gruppe auf. Zum ersten Mal fand in Velbert ein „Mehter“, eine Prozession nach alter Tradition des Osmanischen Reiches, statt. Hunderte Anhänger, darunter überwiegend Türken, wollen sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen und ziehen hinter der Gruppe her in Richtung Herminghauspark.
Besser hätte der Türkische Kulturverein nicht auf sein Fest aufmerksam machen können. Interessierte Zaungäste standen mit offenen Mündern entlang des Zuges, guckten neugierig, was da vor sich geht.
Und im Herminghauspark war noch lange nicht Schluss: Hier unterhielt die Gruppe weiter mit traditionellen Schlachtgesängen. Dursun Calis, Vorstandsvorsitzender des Türkischen Kulturvereins, hatte im Vorfeld ein folkloristisches Fest mit vielen Tanzvorstellungen angekündigt. Und genau dieses Konzept ging auf. Wie ein Volksfest wurde die Veranstaltung besucht, man sah und traf sich. Auf sonnen- und regengeschützten Sitzplätzen bot sich Gelegenheit, in aller Ruhe ein wenig zu plaudern. Wenn es den Kindern zu langweilig bei den Erwachsenen wurde, konnten sie sich am Schminkstand in kleine Kunstwerke verwandeln lassen oder auf der Hüpfburg sowie bei Spielen wie Sackhüpfen austoben.
Für das leibliche Wohl hatten viele Helfer gesorgt. So gab es neben Döner auch Manti (türkische Tortellini), Börek (herzhaftes Gebäck) und Baklava (Süßspeisen). Selbst das gereichte Brot war frisch zubereitet worden, so dass keine Wünsche offen blieben.
Obwohl die Mehrzahl der Besucher aus der Türkei stammten, kamen auch viele Menschen anderer Nationen. Italiener, Araber und Deutsche machten das Fest zu einer multikulturellen Begegnung.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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