„Was sagen Sie zu Kinderarmut?“
Vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) erhält die Stadt Velbert eine auf drei Jahre angelegte Förderung für den Aufbau eines Netzwerks gegen Kinder- und Jugendarmut. Bei der Auftaktveranstaltung im Kirchsaal der Bleibergquelle für das aus der Förderung des LVR entstehende Netzwerk „StartChancen in Velbert“ betonte Bürgermeister Stefan Freitag die wichtige Bedeutung des Themas Kinder- und Jugendarmut.
„Seit Jahrzenten bemüht sich die Stadt Velbert, eine familienfreundliche Stadt zu schaffen und ein Aufwachen in Wohlergehen für die Kinder zu ermöglichen.“ Dabei würden nicht nur Einweihungen großer Freizeitanlagen, sanierter Schulgebäude oder neuer Kindergärten einen wichtigen Baustein bilden, sondern auch entsprechende Programme und Projekte.
„Zu diesem Ziel führen viele Wege. Umso mehr freuen wir uns über die sowohl finanzielle als auch fachliche Unterstützung des LVRs, damit wir diesen Meilenstein der lokalen Bündnisse für Familien setzen können“, so Freitag weiter.
Zunächst ist die Unterstützung zum Aufbau des Netzwerkes auf drei Jahre ausgelegt, doch Stefan Freitag legte Wert darauf, dass das Netzwerk nach den drei Jahren „zu einer ständigen Einrichtung“ werde.
Die finanzielle Unterstützung ermöglichte die Einrichtung der Stelle einer Netzwerkkoordinatorin. Diesen Posten übernimmt Maike Müller und agiert als zentrales Steuerungselement. Ihre Aufgabe ist einerseits vor Ort Netzwerkstrukturen aufzubauen und andererseits aber auch bestehende Einrichtungen und Angebote weiter auszubauen.
Auch die Schüler der christlichen Gesamtschule Bleibergquelle und des Berufskollegs beschäftigten sich im Rahmen einer Projektarbeit mit dem Thema Armut, inszenierten Fotos und drehten einen Film, in dem sie Menschen mit der Frage „Was sagen Sie zu Kinderarmut?“ konfrontierten.
Berufskollegleiter Dr. Ludwig Wenzel lobte den Auftakt von „StartChancen in Velbert“: „Das Netzwerk ist eine richtig gute Sache. Überall hört man, dass Stellen abgebaut werden, hier wurde eine enorm wichtige Stelle eingerichtet und die Arbeit gegen Kinderarmut wird unterstützt.“
Ein Vortrag von Gerda Holz vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Frankfurt bot während der Auftaktveranstaltung den fachlichen Hintergrund und gab Anregungen, wo die Stadt Velbert ansetzen könnte, um die Präventionsarbeit gegen Kinder- und Jugendarmut weiter anzugehen.
Die Teilnehmer der Veranstaltung hatten nach dem Vortrag von Gerda Holz zudem die Möglichkeit, aktiv mitzuarbeiten. In verschiedenen Arbeitsgruppen mit den Themen „Sprache“, „Kinder- und Jugendgesundheit“, „Elternschule“, „Bildung“ und „Frühe Hilfen“ wurden Ideen und Anregungen ausgetauscht.
Ziel der gestarteten Initiative „StartChancen in Velbert“ ist, Kindern und Jugendlichen in Velbert ein Aufwachsen im Wohlergehen zu ermöglichen. Maike Müller und Stefan Freitag waren sich einig, dass der Weg zu einer Stadt ohne Kinder- und Jugendarmut ein weiter Weg sei, doch der Auftakt der Initiative „StartChancen in Velbert“ sei ein erster, wichtiger Schritt.
Autor:Alice Gevelhoff aus Velbert |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.