Von der Bewahrschule zur modernen Kita
Seit sage und schreibe 100 Jahren werden an der Friedrichstraße 320 Kinder von der katholischen Gemeinde betreut. Am 10. November 1912 wurde die Eröffnung des Jugendheimes und der Kinderbewahrschule St. Joseph gefeiert.
Leider hat Kita-Leiterin Wilma Rolf nicht viele alte Unterlagen gefunden, so dass nur wenig über das damalige pädagogische Konzept und die zu betreuenden Kinder bekannt ist. Aber, soviel weiß Rolf: „Damals gehörten Kinder, die einen Kindergarten besuchten, eher der Mittel- oder Oberschicht an.“ Bei einem Jubiläumsfest wurden jetzt typische alte Spiele angeboten. Beispielsweise standen Eierlauf, Dosenwerfen und Sackhüpfen auf dem Programm. Klassiker, die auch den heutigen Kindern noch Spaß bereiten.
Und dennoch hat sich aus Sicht von Rolf, die seit 40 Jahren Leiterin der katholischen Einrichtung ist, einiges verändert: „Die Selbstbestimmung der Kinder hat zugenommen. Dafür ist heute die Herausforderung, die Kinder zum Spielen zu animieren. Viele verbringen ihre freie Zeit nämlich lieber vor dem Fernseher.“ Ein weiteres Problem ist die Sprache: „Wir haben nicht wenige Kinder, die kaum ein Wort Deutsch sprechen, wenn sie zu uns kommen. Glücklicherweise lernen sie schnell, so dass der Spracherwerb zügig nachgeholt werden kann.“
War die Kita in den ersten Jahrzehnten unter Führung von Ordensschwestern, änderte sich dies mit Bezug des Neubaus am alten Standort im Jahr 1972. Wilma Rolf nahm die Arbeit auf. Im selben Jahr wurde die Ganztagsbetreuung eingeführt, zunächst nahmen dieses Angebot gerade einmal acht Kinder an.
„Heute betreuen wir 70 Kinder ab drei Jahre. Von denen essen ca. 50 in unserer Einrichtung, bleiben also über Mittag“, so Rolf. Dafür wurde eine Köchin eingestellt, die täglich frisch kocht.
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