Verdienstkreuz für „eine sehr aktive Frau“
Für ihr „engagiertes ehrenamtliches Leben“, so Landrat Thomas Hendele, wurde am Donnerstag Isolde Marx mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Im feierlichen Rahmen erhielt die Langenbergerin die Ordensinsignien sowie die Urkunde des Bundespräsidenten. „Übrigens die erste Urkunde für den Kreis Mettmann, die Joachim Gauck unterschrieben hat“, wie Landrat Thomas Hendele konstatierte.
Denn die Verleihung des Verdienstkreuzes sei entgegen der landläufigen Meinung eine seltene Angelegenheit. „Im Kreis Mettmann mit seinen 500.000 Einwohnern kommt das zwischen sieben und zehn Mal pro Jahr vor“, betonte Hendele. Entsprechend hoch ist die Wertschätzung, die mit dem Verdienstkreuz verbunden ist.
Eigentlich hatte Isolde Marx gar keine Lust zu reden: „Ich habe nichts vorbereitet, wollte heute einfach nur mal zuhören.“ Dazu hatte sie ausreichend Gelegenheit - ging es doch um ihr ehrenamtliches Lebenswerk.
„Sie ist eine sehr aktive Frau“, sagte Landrat Thomas Hendele zu Beginn seiner Laudatio. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist die Langenbergerin neben dem Beruf und der Familie im Ehrenamt aktiv. Angefangen hatte sie als Stadtführerin durch die historische Altstadt, schon bald darauf bildete sie weitere Gästeführer aus. In den 90er Jahren initiierte Marx mit dem Franziskanerkloster in Neviges die Tierwallfahrt, die bis heute regelmäßig stattfindet.
Als Mitbegründerin des Vereins „Bücherstadt Langenberg“ engagiert sich Marx seit elf Jahren für die Kultur und Wirtschaft in ihrem Stadtteil. Die Idee: Statt leer stehender Ladenlokale sollen diese schnell neu belegt werden und wenn dies nicht möglich ist, übergangsweise als Antiquariate genutzt werden. „Durch Lesungen und andere kulturelle Veranstaltungen gelingt es Ihnen, Besucher in die Stadt zu ziehen und ein großes Interesse an der Region zu wecken“, so Hendele weiter. Dazu beigetragen habe auch die Prämierung beim Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten im Jahr 2011.
Darüber hinaus ist Isolde Marx seit mehr als 30 Jahren Schiedsfrau und setzt sich für den Frieden am Gartenzaun ein. Unter dem Motto „Schlichten statt Richten“ gelingt es ihr in vielen Fällen, den Rechtsfrieden in Langenberg zu wahren.
Dabei kann sie auch anders, wie Bürgermeister Freitag erwähnte: „Sie streiten für die Sache. Ich danke für Ihr Engagement und die Meinungsverschiedenheiten, denn daraus lernt man. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam unser Werk fortsetzen, ohne dass eine Schiedsfrau gebraucht wird“, so Freitag mit einem Augenzwinkern.
Nicht zuletzt ist Marx Mitglied im Vorstand der CDU Langenberg sowie in zwei politischen Ausschüssen und hat als Hauptschöffin drei Jahre lang am Amtsgericht Wuppertal gewirkt.
„Solche Menschen braucht die Stadt“, sagte Landrat Hendele. Und weiter: „Ihr großer Verdienst ist, Menschen aktivieren zu können, bei etwas mitzumachen. Das ist eine Herkulesaufgabe, die Ihnen gelungen ist.“
Der Dank richtete sich nicht allein an Isolde Marx, sondern auch an die Familie. Deshalb erhielt Ehemann Christian Rotwein und eine Krawatte, während seine Frau neben den Insignien mit Blumensträußen bedacht wurde.
Bei der Auszeichnung anwesend waren neben der Familie auch Freunde, der ehemalige Arbeitgeber, Ratsmitglieder sowie „Kollegen“ und Wegbegleiter aus den verschiedenen Ehrenämtern.
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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