Unfassbar: Odin stürzt zwei Stockwerke tief
Ein Fall von Tierquälerei stürzt eine Familie buchstäblich in finanzielle Not: Ein „Bekannter“ hat die französische Bulldogge Odin einfach vom Balkon geworfen, vermutet Hundebesitzerin Sina Wolff.
Die Fakten sind eindeutig: Ein Bekannter der Familie war mit dem Hund auf dem Balkon. Als er die Wohnung wieder betrat, lag der Hund zwei Stockwerke tiefer auf dem Rasen und schrie vor Schmerzen. Ob es ein Unfall war, wie der Bekannte beteuert, oder volle Absicht - Odin musste schwer verletzt in einer Tierklinik behandelt werden. Er ist auf dem Wege der Besserung, aber die Familie gerät in finanzielle Nöte. Denn die Operationen und Therapien sind kostspielig.
Ob es sich bei dem Vorfall im Siepen im juristischen Sinne um Tierquälerei handelt, müssen Gerichte klären. Fest steht: Für Hund Odin war der Balkonsturz aus dem zweiten Stock eine Qual.
Noch immer kann Sina Wolff nicht fassen, was sich in ihrer Wohnung abgespielt hat: Ihr Mann und mehrere Freunde wollten das letzte Bier des Abends trinken, die Mutter zweier Kinder war schon ins Bett gegangen. Dann plötzlich Aufregung: Die französische Bulldogge Odin liegt zwei Stockwerke tiefer auf dem Rasen, schreit vor Schmerzen.
„Ein Bekannter war zum Rauchen auf dem Balkon, der Hund war mit raus gegangen“, schildert die Nevigeserin. Dann kam der Bekannte wieder rein und verkündete, der Hund liege jetzt unten. Ob er das Tier absichtlich hinuntergeworfen hat oder ob es sich um einen Unfall handelte, werden Gerichte klären. „Er selbst gab zu, Odin über die Brüstung gehalten zu haben. Dann sei das Halsband gerissen und das Tier abgestürzt“, sagt die junge Frau.
Der acht Monate alte Rüde überstand den Sturz schwer verletzt: Auf der rechten Seite waren Vorder- und Hinterbein gebrochen. „Es folgten Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen sowie eine Operation“, schildert Wolff weiter.
Was das bedeutet, weiß jeder Tierbesitzer: die Rechnung für die Behandlung beläuft sich bislang auf über 2.000 Euro. „Unsere Rücklagen waren schnell aufgebraucht. Zum Glück ist der Tierschutz eingesprungen und hat die Summe vorgestreckt, sonst hätten wir Odin nicht wiederbekommen“, erzählt die Nevigeserin. Jetzt stottert die Familie die Rechnung in Raten beim Tierschutzverein Hilden ab. Aber laufende Tierarztkosten sowie eine weitere anstehende OP belasten die Familienkasse zusätzlich. Das Problem: „Wir werden höchstwahrscheinlich auf den Kosten sitzen bleiben, denn bei dem Bekannten ist nichts zu holen“, sagt Wolff, die bei der Polizei Anzeige gegen den Mann erstattet hat und den Wahrheitsgehalt seiner Aussage in Frage stellt: „Das Halsband war nicht gerissen.“
Er hat sich zwischenzeitlich per SMS bei der Familie entschuldigt - aber die Wolffs wollen mit ihm nichts mehr zu tun haben. Odin befindet sich auf dem Weg der Besserung. Ob er Schäden zurückbehält, steht noch nicht fest. Eines ist aber jetzt schon sichtbar: Männer dürfen die Bulldogge nicht mehr auf den Arm nehmen.
Auf Facebook hat Sina Wolff die unglaubliche Geschichte verbreitet und ist auf Spendenbereitschaft gestoßen: zehn, 50 und sogar 150 Euro hat sie bislang als Spenden für die Tierarzt-Kosten erhalten. Auch Familie und Freunde helfen, wo sie können. Jetzt hofft die junge Familie weiter auf Unterstützung der Stadtanzeiger-Leser. Wer etwas spenden möchte, kann sich in der Redaktion unter Tel. 02051/412422 oder per E-Mail an redaktion@stadtanzeiger-niederberg.de melden.
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