Tag 2: Die goldene Stadt - Rolltreppenfahren für Fortgeschrittene

Die endlose Rolltreppe. Foto: Michel
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Nachdem wir uns mit einem ausgiebigen Schlaf im Hostel erholt hatten, ging es zu früher Stunde, also zehn Uhr morgens, zum ersten Frühstück in der Fremde. Das all inclusive Angebot bot dabei alles, was das Herz begehrte. Für schlappe zwei Euro gab es Müsli, frisch gepressten O-Saft, Toast, Stuten, Brötchen, Nutella, Marmelade und was sonst noch zu einem ausgiebigen Frühstück gehört.
Als wir das Hostel verließen wurden wir von 27 Grad und strahlendem Sonnenschein begrüßt. Für heute stand der Besuch des jüdischen Viertels auf dem Tagesprogramm. Los ging´s also vom Hostel mit der Straßenbahn Richtung Prager Innenstadt. Dort angelangt schlenderten wir zuerst über den großen Markt. Nach diesem kulinarischen Zwischenstopp ging es weiter in die Prager Altstadt. Auf dem sogenannten Altstädter Ring angelangt prangte vor uns das eindrucksvolle Rathaus Prags, das durch seine astronomische Aposteluhr auffällt. Dann ging es weiter Richtung jüdisches Viertel. Das „Josefov“, zu Deutsch Josefstadt, beherbergt dabei das Geburtshaus des berühmten Schriftstellers Franz Kafka, sowie eine Vielzahl Jüdischer Museen und Synagogen, die dem Besucher die Jüdische Geschichte und Kultur des Viertels vermitteln.
Da das vorgenommene Kulturprogramm damit für unseren zweiten Tag abgearbeitet war, beschlossen wir, etwas für unsere knurrenden Mägen zu tun. So entschieden wir uns also dazu, zunächst zum Hostel zurückzukehren und nach kurzer Rast ein Restaurant für den Abend zu suchen. Für den Rückweg wählten wir diesmal die U-Bahn. Hier erfolgte dann der erste kleinere Kulturschock. So besteht der Prager Untergrund augenscheinlich nur aus endlos langen Rolltreppen. Als Ruhrgebietler fühlt man sich da beim ersten Besuch wie auf der Einfahrt ins Bergwerk. Am Ende der endlosen Treppenschlange angelangt, erwarten einen dann runtergekommene Bahnen, bei denen man darum fürchten muss, überhaupt heil am Ziel anzukommen. Nicht zu vergessen die goldene Regel der internationalen Rolltreppenverkehrsordnung: „Rechts stehen, links gehen“. Soll heißen, dass wenn man links keinen Platz von sich zum überholen lässt, schnell mal auf ungehaltene, gestresste Prager Bürger trifft, die sich lautstark über Auswärtige beschweren, was aber nicht weiter stört, da tschechisch ohnehin eine Sprache ist, die sich dem des Deutschen, Englischen und Lateinischen Mächtigen nicht eröffnet.
Nachdem wir den Ausflug in den Untergrund aber gut überstanden hatten, wurde sich auf dem Zimmer ausgeruht und Skat gespielt. Gegen Abend ging es dann wieder auf kulinarische Streifzüge. Schnell wurden wir fündig und entdeckten ein kleines mexikanisches Restaurant in einer Seitengasse. Bei Tacos, Nachos und traditionell mexikanischer scharfer Suppe ließen wir dann den Abend in aller Ruhe ausklingen.
Danach ging es dann noch auf ein Bier in eine schnuckelige Bar. Für alle Bierphilosophen sei hier noch hinzugefügt: Pilsner Urquell eröffnet sich dem Gourmetgaumen als vollmundig mit leichter Karamellnote.

So bleibt mir auch nur, für den zweiten Tag mit der Erkenntnis des Tages zu enden: „Prag ist klasse, für alles andere gibt’s Mastercard“.

Den Bericht über den letzten Tag in Prag, den dritten unserer Reise, gibt es am Freitag, 9. Dezember.

Autor:

Christian Michel aus Velbert

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