Stärken erkennen und für Entscheidungen nutzen
![Ute Ackerschott (von links), Leiterin der Agentur für Arbeit, Landrat Thomas Hendele und Bernd Tondorf, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Velbert verschafften sich im Forum Niederberg einen Eindruck von den einzelnen Stationen und unterstützten Florian und Nadja gleich beim Betten beziehen.](https://media04.lokalkompass.de/article/2013/10/01/3/4639503_L.jpg?1541394905)
- Ute Ackerschott (von links), Leiterin der Agentur für Arbeit, Landrat Thomas Hendele und Bernd Tondorf, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Velbert verschafften sich im Forum Niederberg einen Eindruck von den einzelnen Stationen und unterstützten Florian und Nadja gleich beim Betten beziehen.
- hochgeladen von Maren Menke
Sturmfreie Bude, Labyrinth oder Theater – die Stationen des Erlebnisparcours im Forum Niederberg scheinen auf den ersten Blick vor allem Spaß zu machen.
Doch dahinter steckt viel mehr: Seit 2008 werden Sieben- und Achtklässler aus dem Kreis Mettmann im Rahmen des Projektes „Komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“ dazu animiert, sich mit ihrer Lebensplanung auseinanderzusetzen. Schirmherr ist Landrat Thomas Hendele, darüber hinaus zählen die Agentur für Arbeit, alle kreisangehörigen Städte, die Wirtschaftsförderung des Kreises Mettmann, die IHK, die Gemeinschaftslehrwerkstatt Velbert und viele weitere Vereine und Verbände zu den Kooperationspartnern.
Die Jugendlichen von Real-, Haupt-, Gesamt- und Förderschulen müssen auf spielerische Art und Weise verschiedenste Aufgaben lösen. Themen aus dem privaten Lebensbereich sind dabei altersgerecht integriert. So gilt es an einer Station die verwüstete Wohnung aufzuräumen, die man an einem sturmfreien Abend bei einer Party mit Freunden auf den Kopf gestellt hat. Schnell zeigt sich, wer von den Schülern das Zepter in die Hand nimmt, sich als Organisationstalent beweist und selbstbewusst auftritt. Aber auch wer still ist, sorgsam jede Aufgabe erledigt und keine Zeit verschwendet, offenbart seine Stärken.
„Die sogenannten Reisebegleiter beobachten die Jungen und Mädchen, die in Kleingruppen von Station zu Station ziehen, und verteilen Stärkesymbole“, erläutert Sascha Böres von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). „Insgesamt gibt es sieben Symbole: Fantasie, Natur und Tiere, Zahlen, Sozialkompetenz, Ordnung, Reden und Zuhören sowie Handarbeit.“ Ziel sei es, dass die Schüler am Ende erkennen, welche Stärken andere in ihnen sehen.
Auch Themen wie Verhütung und allgemeine Lebensplanung werden thematisiert. Und das nicht ohne Grund: „Von den Arbeitssuchenden im Kreis Mettmann sind rund 1.600 alleinerziehende Mütter“, sagt Ute Ackerschott von der Agentur für Arbeit. „16 Prozent von ihnen haben keinen Schulabschluss und 66 Prozent haben keine abgeschlossene Berufsausbildung.“ Man müsse also früh ansetzen und präventiv aufklären, dass es durchaus sinnvoll sei, mit der Familienplanung erst nach der abgeschlossenen Ausbildung zu beginnen.
„Wir müssen alles Mögliche tun, um jungen Menschen eine Chance zu bieten“, so Landrat Thomas Hendele. Das Projekt habe sich längst bewährt und die Resonanz sei positiv. „Ich muss zugeben, dass mir das hier wirklich sehr viel Spaß macht“, so die 14-Jährige Janina, die bereits viele Stärkesymbole sammeln konnte. Und auch Katherina und Jasmin bestätigen, dass sie nicht nur viel gelacht, sonder auch gelernt haben. Natürlich habe man sich zunächst geschämt, als es um Kondome und Ähnliches ging, aber das sei dann doch nicht so schlimm gewesen.
Besonders groß war die Freude im Anschluss, als sich offenbarte, welche Berufszweige am besten zu den einzelnen Stärkesymbolen passen. „Ich möchte gerne Kosmetikerin werden, und die Anzahl meiner Kreativität-Symbole überwiegt“, freut sich Janina. Gleiches gilt für Katherina, die fest entschlossen ist, mit Kindern zu arbeiten. Und auch, wer noch keine konkrete Zukunftsvorstellung hat, konnte Einiges für sich mitnehmen.
![Ute Ackerschott (von links), Leiterin der Agentur für Arbeit, Landrat Thomas Hendele und Bernd Tondorf, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Velbert verschafften sich im Forum Niederberg einen Eindruck von den einzelnen Stationen und unterstützten Florian und Nadja gleich beim Betten beziehen.](https://media04.lokalkompass.de/article/2013/10/01/3/4639503_L.jpg?1541394905)
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Autor:Maren Menke aus Velbert |
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