Stadt Velbert übernimmt Entwicklung der Hertie-Immobilie

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Die Stadt Velbert kauft die Hertie-Immobilie in der Innenstadt. In einem Notartermin am vergangenen Mittwoch wurde der Erwerb der Gesamtimmobilie eingeleitet und gesichert. "Jeder, der sich mit unserer Innenstadtentwicklung beschäftigt, betrachtet diese Fläche wohl als die bedeutenste Fläche für unsere Fußgängerzone", so Bürgermeister Dirk Lukrafka. Gemeinsam mit Stadtkämmerer Christoph Peitz, Wilfried Löbbert, Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, sowie Heike Möller, Abteilungsleiterin des Planungsamtes, informierte er über diesen wichtigen Erwerb.

Neun Jahre ist es her, als das ehemalige Hertie-Kaufhaus seine Türen schloss und nicht mehr öffnete. Viele interessierte Investoren, private Projektentwickler, ein Insolvenzverwalter aus Holland, mehr oder weniger gut durchdachte Konzepte und zahlreiche Diskussionen unter Politikern und Bürgern hat es seither gegeben. "Aufgrund der bisherigen Eigentümerkonstellation ließ sich aber nichts realisieren", so Wilfried Löbbert. Das ist nun anders: "Wir haben es jetzt selber in der Hand", bringt Heike Möller es auf den Punkt. Über eine lange Zeit habe man die Investoren begleitet und immer das Ziel gehabt, etwas Gewinnbringendes für die Innenstadt entwickeln zu können. "Es war nie unsere Priorität Käufer eines Kaufhauses zu sein", sagt Lukrafka. "Aber ich bin zuversichtlich, dass wir ein gutes Konzept erarbeiten werden und dass das zur Belebung der City führt."
In den nächsten Wochen erfolgt die vollständige Vertragsabwicklung. Das Areal setzt sich zusammen aus drei Grundstücken, insgesamt knapp 8.000 Quadratmeter, die sich zuletzt im Besitz von drei verschiedenen Eigentümern befanden. Der Kaufpreis für alle drei Grundstücke liegt deutlich unterhalb des Verkehrswertes von 4,7 Millionen Euro, der 2015 im Rahmen des Zwangsversteigerungsverfahrens ermittelt wurde. „Es waren intensive Verhandlungen mit den drei bisherigen Eigentümern, aber wir sind überzeugt, dass dies der richtige Schritt ist, um eine Aufwertung des südlichen Eingangs zur Fußgängerzone einzuleiten.“

Abriss erfolgt frühestens im Frühjahr 2019

Frühestens in einem Jahr wird mit dem Abriss der alten Immobilie begonnen. Dass ein Konzept entwickelt wird, bei dem der alte Bestand bestehen bleibt, halten alle Beteiligten für sehr unwahrscheinlich. "Es wird Zeit, dass der bauliche Missstand behoben wird", formuliert es Heike Möller. "Die letzten Jahre haben deutlich gemacht, dass sich keine Nutzer finden, die ihre Ideen in dem bestehenden Gebäude umsetzen können. Durch einen Abriss schaffen wir ganz neue Nutzungsmöglichkeiten für das eigentlich begehrte Grundstück.“ Und: Durch die Bewerbung der Stadt Velbert im Projektaufruf „Starke Quartiere – Starke Menschen“ der EU und des Landes Nordrhein-Westfalen wird es auch möglich, eine Förderung für den Abriss der Hertie-Immobilie zu erhalten und so einen Teil der Kosten für die Grundstücksentwicklung aufzufangen.

Das Planungsamt wird nun gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderung verschiedene Varianten für eine Mischnutzung des Grundstücks entwerfen, die beispielsweise Wohnen, Einzelhandel und Büros miteinander vereinen. In diesem Zusammenhang soll zeitnah auch eine Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt werden.
„Für den südlichen Teil der Innenstadt bietet sich jetzt mit einer zeitnahen Entwicklung des Hertie-Standortes die Chance einer spürbaren Aufwertung und Frequenzsteigerung.“, freut sich Wilfried Löbbert. Denn gemeinsam mit den in jüngerer Vergangenheit realisierten Neubauten von Kaufland und Schallowetz, ist durch die Reaktivierung des Hertie-Standortes eine nachhaltige Entwicklung der Oberstadt zu erwarten.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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