Spiel, Spaß und Spannung
Die Angst vor Höhe und vor der Dunkelheit sind nur zwei von verschiedenen Ängsten, die viele Kinder überwinden müssen. Im Rahmen der Serie „Der Stadtanzeiger will‘s wissen“ erfuhr Maren Menke, wie Kinder spielerisch lernen, damit umzugehen. Mit dem Erlebnispädagogischen Tag bieten die angehenden Erzieher des Berufskollegs Bleibergquelle den Schülern einen abwechslungsreichen Tag, bei dem neben Spaß auch Vertrauen und die Überwindung von Ängsten eine wichtige Rolle spielen. Ziel ist, den Schülern wichtige Komponenten für ihr weiteres Leben zu vermitteln, wie gemeinsames Handeln, gegenseitige Unterstützung und Kooperation statt Konkurrenz. Mit der 3b der Gemeinschaftsgrundschule Bergische Straße wage auch ich mich an die so genannten „Kooperativen Abenteuerspiele“. Dabei geht es in schwindelerregende Höhe. Mit Helm und Sicherheitsgurt ausgestattet, setze ich mein Vertrauen in Pea Soschinski und Yvonne Hochfeld. Sie sind zwei der 15 Schüler, die an diesem Tag die Kinder betreuen. Eine Fichte hochklettern und oben die Signalglocke schlagen - was schon von unten ziemlich schwierig aussieht, gestaltet sich dann auch bei der Umsetzung nicht als einfach. Wegen des Regens sind die Äste teilweise noch nass und rutschig, außerdem darf das Sicherheitsseil nicht hängen bleiben. Oben angekommen, folgt dem Schlagen der Signalglocke ein belohnender Applaus. Und unten angekommen, bin ich beeindruckt, welchen Aufgaben sich die acht- und neunjährigen Kinder stellen. Als Balanceakt gestaltet sich auch das Laufen über ein Seil, das in drei Metern Höhe gespannt ist. „,Jeder darf, aber keiner muss‘ lautet das Motto“, erklärt Achim Scholz, Lehrer der angehenden Erzieher. „Und wenn sich ein Kind nur traut, einen halben Meter raufzuklettern, dann ist das auch schon toll.“ Der Großteil der Jungen und Mädchen kann sich aber überwinden und stellt sich tapfer allen Schwierigkeiten entgegen. So auch der neunjährige Drilon Berisha, der das Ganze „abgefahren toll“ findet. Zwar hatte er am Anfang ein bisschen Angst, aber die war dann ganz schnell auch wieder weg.
Eine besondere Herausforderung ist für die Kinder auch das Seilrutschen. Hierbei führt ein 60 Meter langes Seil in ca. drei Metern Höhe einen Hang hinab. Hier gilt es, sich - natürlich wieder mit Sicherheitsausrüstung ausgestattet - von einem Baum zu stürzen und die Rutschfahrt zu genießen. „Der Sprung kostet die Kinder einiges an Überwindung“, weiß die 22-jährige Ahu Erdogan, die alle Kinder immer wieder für ihren Mut lobt.
Auch der Angst vor Dunkelheit trotzen die Schüler. In kleinen Gruppen geht es nur mit einer Kerze in einen dunklen Bunker auf dem Gelände. „Die Kinder sollen auch ihre Stärken kennenlernen und ihr Selbstvertrauen stärken“, so Scholz.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.