Sicherheit geht vor, der Müll muss warten

Unter Umständen geht es mit dem Fahrzeug der TBV auch im Rückwärtsgang die Straßen runter. | Foto: Miriam Dabitsch
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  • Unter Umständen geht es mit dem Fahrzeug der TBV auch im Rückwärtsgang die Straßen runter.
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Im Rahmen der Serie „Der Stadtanzeiger will‘s wissen“ war Maren Menke mit den Mitarbeitern der Technischen Betriebe Velbert (TBV) unterwegs, um die Straßen von Schnee und Eis zu befreien.

Denn damit die Bürger der Stadt Velbert auch bei extremen Schneefall sicher unterwegs sind, stehen die TBV-Mitarbeiter unter Umständen auch mitten in der Nacht auf. Bereitschaftsdienst und feste Routenpläne sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Rund 90 Leute sind mit den elf Fahrzeugen beziehungsweise in Fußgruppen unterwegs. Neben den Straßen müssen natürlich auch Verkehrsinseln, Fußgängerüberwege, Bushaltestellen Gewege und mehr geräumt werden.
Gut bei solch einem Wetter: In den Streu- und Räumungsfahrzeugen ist es angenehm warm. Ein Radio gibt es allerdings nicht. Ein echtes Manko, bedenkt man, dass die TBV-Mitarbeiter in der Regel alleine unterwegs sind. Langweilig wird es aber trotzdem nicht. Ständig klingelt das Handy, Absprachen müssen getroffen und verschiedene Probleme gelöst werden.

„Die Straßen haben verschiedene Prioritäten“, erklärt Disponent Michael Jordan. „Natürlich müssen zuerst die Hauptverkehrsstraßen freigeräumt werden.“ Und erst danach könne man auch durch Nebenstraßen und die kleineren Straßen in Siedlungen fahren. In genau diesen warten auch die meisten Herausforderungen. So könne der Abstand zwischen dem 2,55 Meter breiten Fahrzeug, an dem vorne der drei Meter breite Flug den Schnee zur Seite schiebt, und den parkenden Autos ziemlich gering werden. „Dabei kommt es natürlich auch vor, dass wir mal einen Spiegel abfahren.“ Und das sei schon eines der kleineren Räumungsfahrzeuge.
Zusätzlich muss der Fahrer sich auch um die richtige Einstellung des Flugs kümmern. Denn natürlich versuchen die Mitarbeiter ihr Bestes, damit der Schnee nicht vor die parkenden Autos geschoben wird, vermeiden lässt es sich in manchen Fällen aber leider nicht. „Wenn rechts und links Autos parken, muss ich den Flug so einstellen, dass jeder die Hälfte des Schnees abbekommt“, sagt Michael Jordan, der gemeinsam mit Michael Gawlik die Routen erstellt und alles koordiniert.

In der Flandersbach geht es mit dem großen Fahrzeug schließlich auch rückwärts die steilen Straßen runter. Eine Kamera hilft Michael Jordan bei der Orientierung. Und während ich es in Gedanken schon laut „Rumpsen“ höre, wirkt der Disponent entspannt. „Ich mache jetzt eine sogenannte Notstreuung“, erklärt er. „Dabei werden hinten 50 bis 60 Gramm Salz pro Rotation gestreut. Normalerweise sind es nur 35 Gramm.“ Nötig sei dieser Vorgang, damit das typisch orange Fahrzeug nicht selber stehen bleibt. Drei bis vier Liter Streusalz können die Fahrzeuge aufladen. An manchen Tagen muss bis zu viermal nachgeladen werden.
Natürlich sei man auch bei Schnee stets bemüht, den Müll rechtzeitig abzuholen. Doch zunächst ginge eben die Sicherheit vor. Und so könne es sein, dass sich die Abfuhrtermine verschieben. „Die Bürger sollten ihre Mülltonnen in diesem Fall einfach am Straßenrand stehen lassen und sie nicht wieder zurück ans Haus holen“, sagt Jordan. Auch der Müllwagen ist an diesem Tag in der Flandersbach unterwegs und ich stelle fest: Der Job ist kein Zuckerschlecken. Die schweren Tonnen müssen bei der Kälte über Schneehaufen gehoben werden und natürlich besteht eine große Rutschgefahr.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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