Scouts im Einsatz
Um der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und dem Wunsch vieler Erziehungsberechtigter nach einer inklusiven Beschulung ihrer Kinder Rechnung zu tragen, hat sich der Kreis Mettmann mit den zehn kreisangehörigen Städten auf den Weg gemacht, Förderschulen zu so genannten Kompetenzzentren für sonderpädagogische Förderung auszubauen.
Insgesamt sechs Kompetenzzentren sind so im Kreis Mettmann entstanden. Sie sollen zukünftig dafür Sorge tragen, dass möglichst viele Kinder mit einer Lern- oder Sprachbehinderung oder mit emotionalen und sozialen Entwicklungsstörungen zukünftig die allgemein bildenden Schulen besuchen können. Das heißt, dass behinderte und nicht behinderte Kinder zukünftig zusammen lernen können sollen. Zudem können Kinder, die für den Besuch einer allgemeinen Schule besondere Unterstützung benötigen, eine wohnortnahe Schule besuchen und so in ihrem gewohnten sozialen Umfeld verbleiben.
Schnell war klar, dass eine so umfassende und weitreichende Veränderung des schulischen Alltags umfassend unterstützt werden muss. Der Kreistag des Kreises Mettmann hat dies erkannt und 70.000 Euro für flankierende Maßnahmen zur Verfügung gestellt. Diese Mittel werden zum einen für eine wissenschaftliche Begleitung des Gesamtprozesses verwendet. Zum anderen wurden aber auch so genannte „Inklusionsscouts/Multiplikatoren“ ausgebildet, die die Schulen auf dem Weg zur inklusiven Förderung unterstützen und zugleich Bindeglied zur wissenschaftlichen Begleitung sind.
Insgesamt 32 Inklusionsscouts aus dem Kreisgebiet wurden von der Universität zu Köln, die zugleich den Gesamtprozess wissenschaftlich begleitet, auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet. Die Teams bilden in aller Regel eine Grundschullehrkraft und ein Sonderpädagoge. An sieben Wochenenden wurden die Tandems für die Begleitung des weiteren Prozesses und für den Weg der Schulen in die inklusive Beschulung von behinderten und nichtbehinderten Kindern fit gemacht. Inhalte der Qualifizierungsmaßnahme waren unter anderem Diagnostik und Förderplanung, Classroom Management sowie Prävention und Intervention bei Verhaltensstörungen, Lernstörungen oder Sprachstörungen. An der Schule für emotionale und soziale Entwicklung in Velbert erhielten jetzt einige Inklusionsscouts ihre Zertifikate.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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