Schüler des Berufskollegs entwickeln Ideen, programmieren und kooperieren
"Hanse - die Entwicklung von Kooperation" lautet der Name eines Europaprojekts, an dem sich das Berufskolleg Niederberg gemeinsam mit Schulen aus Finnland (Oulu), Spanien (Albacete) und Slowenien (Ljubljana) beteiligt. Dank einer Förderung können sich die Schüler für die vier Workshops in ihren Ländern gegenseitig besuchen und jeweils eine Woche intensiv zusammenarbeiten.
"Hanse - die Entwicklung von Kooperation" - Dabei geht es um die Frage "Kooperieren oder betrügen?" Denn nicht nur im Unterricht, sondern auch im privaten sowie beruflichen Leben geht es schließlich häufig darum, zu entscheiden, welches Handlungsmuster wann und wie erfolgreich ist. "Im Rahmen des Hanse-Projektes soll dieser Frage daher spielerisch nachgegangen werden", erklärt Lehrer Volker Halterbeck, der sich ebenso wie sein Kollege Jürgen Schulte vom Berufskolleg Niederberg dafür verantwortlich zeichnet.
"Spielerisch" bezieht sich dabei vor allem auf den hohen Unterhaltungswert der einzelnen Workshops, die in den vier beteiligten Berufskollegs stattfinden. Schließlich wird mittels verschiedener Computerspiele versucht, das Thema aufzuarbeiten. Dennoch: Es wird auch mit Konzentration, Know-How und Ehrgeiz an der Umsetzung gearbeitet. Während das erste Treffen zur Ideen-Sammlung im April in Finnland stattfand, dreht sich nun eine Woche in Velbert alles rund um vier Simulationen, die programmiert werden. Insgesamt 19 Schüler und sechs Lehrer arbeiten daran. "Am Ende der Woche soll die beste Simulation ermittelt werden und online gehen, damit sie noch weiter ausgebaut werden kann", informiert Jürgen Schulte. Im Konkreten ginge es um unterschiedliche Szenarien aus Handel und Politik, die in einem Ideenpool zusammengefasst wurden und nun auf Simulationen am Computer übertragen werden. "Schließlich sollen sie einem spielbegeisterten Publikum als Handy-App zur Verfügung gestellt werden."
Lohnt es sich mit den anderen Spielern zu kooperieren? Spiele ich alleine? Betrüge ich womöglich, um mir Vorteile zu verschaffen? Diese Fragen, die sich beim Spielen stellen, tauchen nicht selten auch in der Wirtschaft auf. "Es geht also um wichtige Erkenntnisse, die sich auf den Gedanken eines gemeinsamen Europas übertragen lassen", erläutert Jürgen Schulte. In zwei weiteren Workshop-Wochen in Spanien und Slowenien wird die Thematik noch weiter vertieft.
Freizeitprogramm für die Gäste der Partner-Schulen
Doch auch der Spaß außerhalb der Schulzeit kommt nicht zu kurz: Gemeinsame Grillabende, ein Ausflug ins Gasometer in Oberhausen und mehr - all das gehört auch zu dem Programm. "Unsere Gäste aus Finnland, Spanien und Slowenien sind in Essen in Bungalows untergebracht. An den Nachmittagen und Abenden versuchen wir ihnen natürlich die Region zu zeigen. Das stärkt auch den Gruppenzusammenhalt", so Halterbeck. "Es ist toll zu sehen, wie die Schüler miteinander umgehen." Das sei auch eine gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben. Aufgabenorientiert mit anderen Experten zusammenarbeiten und womöglich alles in einer Fremdsprache besprechen. "Denn hier läuft alles auf Englisch. Es ist für den einen oder anderen Schüler eine Herausforderung, aber es klappt gut."
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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