Schlesisches Glaubensfest
Der Bischof von Essen und zugleich Militärbischof der Deutschen Bundeswehr Dr. Franz-Josef Overbeck war erstmalig Zelebrant und Prediger beim Pontifikalamt bei der traditionellen schlesischen Mutter-Anna-Wallfahrt.
Tausende von Pilgern, mit und ohne Wurzeln in Schlesien, darunter auch viele evangelische Christen, kamen zum gewaltigen Mariendom, um sich der alten schlesischen Liturgie zu erfreuen. Bischof Overbeck wusste mit der Gestaltung der Messfeier und der Predigt die Gemütslage der Pilger anzusprechen. Bei seiner Predigt ging er auf die Frage der menschlichen Sehnsucht nach Gott ein, die auch eine Sehnsucht nach der verlorenen Heimat umfasse.
Auch der neue Wallfahrtsleiter Pater Othmar Brüggemann OFM war sehr beeindruckt über die Pilgerscharen, die, nach Meinung vieler Anwesenden, einen neuen Besucherrekord aufgestellt haben. Bereits eine Stunde vor Beginn des Pontifikalamtes gab es keine freien Plätze im Mariendom mehr. Die Heilige Anna schenkte dagegen den Pilgern einen regenfreien Sonntag des sonst regenreichen Monats Juli.
Nach dem Pontifikalamt gab es ein schlesisches Kirmesfest auf dem Franziskusplatz. Schlesischer Kuchen sowie Wurstwaren, dazu ein kaltes Bier aus Schlesien, sorgten für das leibliche Wohl der Pilger. Gleichwohl schon etwas Geduld aufgebracht werden musste, um an die sehr beliebten schlesischen Erzeugnisse zu gelangen. Der Informationsstand der Schlesischen Jugend aus Nordrhein-Westfalen wurde zu einer vielbeachteten Informationsquelle über Schlesien. Die Gruppe der Oberschlesischen Bergmänner aus dem Ruhrgebiet sorgte für eine fröhliche Stimmung. Dass die Bergleute singen können, hatten diese während der Heiligen Messe mehrmals bewiesen. Ein „Glückauf! Glückauf!“- Ständchen im Freien für den Ruhrbischof durfte nicht fehlen.
Die ebenfalls sehr gut besuchte feierliche Schlesische Marienandacht zelebrierten der Wallfahrtsleiter Pater Othmar Brüggemann OFM und der Apostolische Protonotar Paul Pyrchalla aus dem oberschlesischen Hindenburg. Auch während der Andacht wurden inbrünstig die alten schlesischen Kirchen- und Marienlieder gesungen.
Diese schon traditionelle Wallfahrt - bereits zum 16. Mal in Folge - gehört mittlerweile zu den beliebtesten religiösen Veranstaltungen der vertriebenen und ausgesiedelten Schlesier sowie ihrer Nachkommen und Freunde im bergischen Mariendom, die 1995 von Damian Spielvogel initiiert wurde, der auch dieses Jahr die Gesamtleitung inne hatte.
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