Politik will die Sekundarschule: Kölver-Realschule und Hardenbergschule vor dem Aus?
Intensiv wurde in einer Arbeitsgruppe ein Konzept zur Errichtung einer Sekundarschule entwickelt. Am Donnerstag, 16. Mai, soll es beschlossen werden
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Zur Entwicklung des pädagogischen Konzepts der geplanten Sekundarschule fand sich eine Arbeitsgruppe. Neben Vertretern der Stadt Velbert sowie unabhängigen Experten arbeiteten auch die Schulleitung und einzelne Lehrkräfte der Heinrich-Kölver-Schule (HKS) und der Hardenbergschule mit. „Natürlich sind wir eigentlich an dem Erhalt unserer Schulen interessiert, das ist bei den politischen Absichten in der Stadt allerdings nicht möglich“, erklärt Peter Gembach, Schulleiter der HKS. Ein gemeinsames Ziel aller war es daher, dass sich die Hardenbergschule und die Heinrich-Kölver-Schule in das neue Konzept einbringen können.
Zwei Zweige ab der siebten Klasse
„In der Arbeitsgruppe wurde ein kooperatives System erarbeitet“, erläutert Gembach. Während die fünften und sechsten Klassen noch integrativ angelegt seien, würde sich die Schülerschaft ab der siebten Klasse in einen berufsorientierten und in einen schulorientierten Zweig teilen. „Der berufsorientierte Unterricht ist eher praktisch angelegt und bereitet auf die Ausbildung nach der Mittleren Reife vor“, so Gembach. „Der schulorientierte Zweig ist theoretischer und soll auf einen Wechsel in die Sekundarstufe II, also das Abitur, vorbereiten.“ Natürlich sei es möglich, zwischen den Schuljahren von einem in den anderen Unterrichtszweig zu wechseln. „Vorausgesetzt, der Schüler zeigt eine entsprechende Leistung und die Lehrerkonferenz betrachtet einen Wechsel als möglich“, so der Schulleiter weiter. Das kooperative Konzept ermögliche es, auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Jungen und Mädchen einzugehen.
„Wird das Konzept in der Sondersitzung beschlossen, muss zunächst noch eine Elternbefragung durchgeführt werden“, so Ulrich Stahl, Fachbereichsleiter Bildung, Kultur und Sport bei der Stadt Velbert. „Auch die Details zu der Befragung, die noch vor den Sommerferien durchgeführt werden soll, werden in der Sondersitzung thematisiert“, ergänzt Holger Richter, Dezernent für Jugend, Familie und Soziales sowie Bildung, Kultur und Sport. Fällt auch diese Befragung positiv aus, wird im Herbst der Errichtungsbeschluss beantragt.
„Bereits für das Schuljahr 2014/2015 könnten Eltern ihre Kinder dann nicht mehr an der Hardenbergschule und der Heinrich-Kölver-Schule anmelden“, so Stahl zum weiteren Ablauf. Und kommen dann mindestens 75 Anmeldungen für die neue Sekundarschule zusammen, würde diese bereits zum Schuljahr 2014/2015 an den Start gehen.
Eine Zielsetzung, von der Mike Trommler, stellvertretender Vorsitzender von „Pro Realschule Velbert-Tönisheide“ nicht begeistert ist. „Wir sind davon überzeugt, dass im derzeitigen dreigliedrigen System jedes Kind genau die Förderung und das Anforderungsniveau finden kann, das zu ihm passt. Deshalb wollen wir dieses bewährte System erhalten“, so Trommler. „Warum soll man eine gut laufende Realschule für eine Sekundarschule opfern, von der man nicht weiß, ob sie gut angenommen wird?“, fragt der stellvertretende Vorsitzende und spricht damit für den gesamten Verein „Pro Realschule Velbert-Tönisheide“.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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