Pöbeleien, Unfälle, Ärger

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. So auch, wenn es um den Taxistand auf dem Rathausplatz geht. „Es rufen Kunden an und sagen, dass kein Taxi da ist. Dabei stehen sie gleich nebenan auf der Poststraße“, schildert Funkerin Petra Wulff von der Velberter Taxizentrale.

Aber das ist noch das geringste Problem. „Streit um die Parkplätze gehören zur Tagesordnung. Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Taxifahrer nicht das Ordnungsamt anrufen müssen, um mitzuteilen, dass ein Autofahrer längerfristig den Taxistand blockiert“, weiß Ulrich Heuer, Geschäftsführer der Velberter Taxizentrale. „Pöbeleien, Blechschäden und Übergriffe gehören fast jeden Tag dazu.“
Für Heuer ist die Situation nicht tragbar. „Eine Verlegung des zentralen Taxihalteplatzes auf einen Pkw-Parkstreifen ist in keiner Weise vertretbar.“
Und es wird noch schöner, wie Heuer aus einem Ortstermin weiß. „Wenn im Herbst die Kirmes nach Velbert kommt, ist der Forumsplatz wegen der dortigen Bauarbeiten für das Marktzentrum nicht mehr nutzbar. Das heißt, die Kirmes wird auf den Rathausplatz ausgeweitet, der Wochenmarkt soll dann auf die Poststraße und auf eine Fahrspur der Thomasstraße umziehen. Der Taxistand wandert dann auf die Offerstraße und wird gegenüber des Commerzbank-Parkplatzes auf der rechten Fahrbahn untergebracht.“ Und weiter: „Anfahrbar ist dieser Standort dann nur über den Ring, das heißt, die Fahrer müssen weite Wege in Kauf nehmen. Das ist weder ökologisch noch kundenfreundlich“, sagt Heuer.
Ähnlich beurteilt er die Situation am neuen Medicum (Stadtanzeiger berichtete). Dies ist weiterhin nur über die Hofstraße oder die Grünstraße anfahrbar - für alte, kranke und schwache Patienten ist der verbleibende Fußweg aber nur schwer zu bewältigen. Auf Anfrage von Heuer teilte das Ordnungsamt mit, dass es unter bestimmten Voraussetzungen auch möglich sei, Patienten durch die Fußgängerzone ans Medicum heranzufahren; nämlich dann, wenn der Patient einen Behinderten(park)ausweis vorweisen kann, eine Einzel-Ausnahmegenehmigung vorliegt oder die Person zu den ausgewiesenen Lieferzeiten zum Arzt muss. Letzteres könnte schwierig werden: Die Lieferzeiten sind auf 18.30 bis 10.30 Uhr und 13 bis 14.30 Uhr festgelegt. Außerdem: „Wie sollen wir im Vorfeld überprüfen, ob der Kunde einen entsprechenden Behindertenausweis hat?“, fragt sich Heuer. In Anbetracht der demografischen Entwicklung sind alte und kranke Menschen die Hauptkundschaft der 20 Velberter Taxiunternehmen, die sich in der Taxizentrale zusammengeschlossen haben. „Wer denkt an die Menschen?“, fragt Heuer, dem die Bedürfnisse der Kunden in den Planungen von Seiten der Stadtverwaltung zu kurz kommen. „Hoffentlich können wir nach Beendigung der Baumaßnahmen zurück auf den Rathausplatz.“ Aber seine Hoffnung ist nicht allzu groß...

Taxizentrale:
-Die Velberter Taxizentrale ist umgezogen und ab sofort im Gewerbepark Mettmanner Straße 94 beheimatet.
-Unter Tel. 02051/4004 (in Neviges und Tönisheide unter Tel. 02053/6880 erreichbar) ist sie 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr erreichbar.
-Pro Tag werden im Durchschnitt 500 Fahrten vermittelt.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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