Peruanische Jugendliche berichten über Umweltzerstörung in ihrem Land
„Es ist so schön hier in Velbert. Überall gibt es Bäume und es ist grün“, schwärmt Maria aus Peru.
„In unserem Dorf ist es trocken, staubig und in der Luft sind Schadstoffe, die einem das Atmen schwer machen.“
Maria wohnt in einem Gebiet, in dem seit 46 Jahren Kupfer abgebaut wird. Überall wurden Bäume gerodet und wo es im vergangenen Jahr noch grün war, ist es jetzt nur noch braun, erzählt sie den Schülern der Klassen sechs des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums (NEG).
„Es gibt kein Wasser in unserem Dorf und wir müssen weit laufen, um es zu holen, deshalb können viele nicht in die Schule gehen. Außerdem ist das Wasser schmutzig und man wird krank davon.“
Maria lebt im Hochland von Peru auf mehr als 4.500 Meter Höhe. Dort regnet es kaum, dafür gibt es ständig Nebel. Sie engagiert sich in einem Projekt darum, Wasser in ihr Dorf zu bringen.
Bevor die Kupferbergwerke die Umwelt zerstört haben, gab es viele Bäume, die den Nebel einfingen und das Wasser speicherten. „Jetzt spannen wir erst große Netze, in denen der Nebel hängen bleibt. Dann pflanzen wir Bäume darunter und der Nebel sorgt für die Bewässerung. Die Bäume speichern das Wasser und so können wir auch Gemüse anpflanzen. Wir haben schon 3.000 Bäume gepflanzt“, erklärt Maria stolz. Das alles macht sie mit anderen Jugendlichen freiwillig. Sie ist sehr froh darüber, dass „terre des hommes“ das Projekt finanziert und hofft, dass es auch mal so schön grün sein wird wie in Velbert.
Die Sechstklässler können sich kaum vorstellen, wie das ist, ohne Wasser und Strom zu leben. „Wir gehen schon um sieben Uhr schlafen“, erzählt Karla aus Nicaragua. „Dafür stehen wir um fünf Uhr morgens auf.“
„So ganz ohne Fernseher, ohne Licht und ohne fließendes Wasser - da haben wir es doch wirklich gut hier in Deutschland“, realisiert eine Schülerin. Besonders bewegt hat die Schüler des Gymnasiums die Wasserzeremonie von Manuel aus Peru. Er kommt vom Stamm der Quechua. „Dieses Ritual wird immer ausgeführt, bevor wir etwas mit Wasser zu tun haben. Damit danken wir der ,Pacha Mama‘, der Mutter Erde, dass sie uns auf ihrer Erde leben lässt und wir sie nutzen dürfen“, so Manuel. Er arbeitet freiwillig in einem Projekt mit, das ins Deutsche übersetzt „Wasser ernten“ heißt. Sie heben dabei große Becken aus, die das Regenwasser auffangen und speichern. Sie pflanzen außerdem spezielle Pflanzen, die das Wasser sauber halten und das Wasser „anziehen“.
Für den Besuch im Velberter Gymnasium hat er die traditionelle Kleidung der Quechua angelegt, normalerweise trägt er Jeans.
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.