„Nicht selbstverständlich!“
Die Sternsinger „klopfen an Türen und pochen auf Rechte“. Unter diesem Motto des Kindermissionswerkes sind die als Könige verkleideten Jungen und Mädchen unterwegs, um Spenden für Kinder in der dritten Welt zu sammeln. Gestern empfing Bürgermeister Dr. Jan Heinisch die Kinder der katholischen Kirchengemeinde St. Suitbertus und St. Ludgerus im Rathaus und wünschte „viele offene Türen“. In Langenberg beteiligen sich auch evangelische Kinder. Stadtanzeiger-Redakteurin Miriam Dabitsch sprach mit Pfarrer Volker Basse über diese ökumenische Aktion.
Warum beteiligt sich die evangelische Gemeinde Langenberg an der Sternsinger-Aktion?
Pfarrer Basse: Eine ökumenische Sternsinger-Aktion ist sicher nicht selbstverständlich, denn die Heiligen Drei Könige spielen in der katholischen Kirche eine größere Rolle. Wir beteiligen uns trotzdem gerne, weil es bei der Aktion darum geht, sich für arme Menschen auf der ganzen Welt einzusetzen. Der Grundgedanke ist also konfessionsübergreifend.
Und in diesem Jahr kommt die Aktion welchen Projekten zu Gute?
Pfarrer Basse: In diesem Jahr rücken die Kinderrechte in Nicaragua in den Fokus. Missbrauch, Misshandlung und häusliche Gewalt gegen Kinder sind dort an der Tagesordnung. Die Sternsinger unterstützen in Nicaragua unter anderem Projekte, in denen Kinder sich für ihre Rechte einsetzen. Sie werden „stark“ und selbstbewusst gemacht, um sich vor Übergriffen schützen zu können.
Wie hoch soll die Spendensumme sein, die in Langenberg gesammelt wird?
Pfarrer Basse: In den letzten Jahren war der Erlös mit 10.000 bis 11.000 Euro immer relativ konstant. Ich hoffe auf eine ähnliche Summe in diesem Jahr.
Wie viele Sternsinger sind unterwegs?
Pfarrer Basse: Etwa 80 Kinder mit 20 ehrenamtlichen Betreuern. Aber weitere Interessierte sind noch willkommen.
Wie lange ziehen die Sternsinger durch Langenberg und klopfen sie an jede Haustür?
Pfarrer Basse: Bis zum 15. Januar sind die Sternsinger unterwegs. Dabei steuern sie nicht jeden Haushalt an, sondern klingeln vor allem dort, wo sie in den Vorjahren willkommen waren. Heute findet um 15.30 Uhr in einem Gottesdienst in der Alten Kirche die Aussendungsfeier statt.
Führen Sie persönlich auch eine Gruppe an?
Pfarrer Basse: Nein, ich bin hauptsächlich für die Pressearbeit und die Bekanntgabe der Aktion in Schulen und Kindergärten zuständig. Hauptsächlich liegt die Organisation auf Seiten der katholischen Gemeinde St. Michael.
Sagen Sie noch etwas zum Ritus...
Pfarrer Basse: Die Kinder ziehen Lieder singend wie „Stern über Bethlehem“ oder „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ von Haustür zu Haustür und schreiben dort den Segen „Christus Mansionem Benedicat“ - Christus segne dieses Haus - mit der Jahreszahl an Türen und Türrahmen.
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