„Ne Hausmann“ begeistert die Jecken

„Ich bin schon seit 35 Jahren auf den Sitzungen der Nordstadtgießer, aber das heutige Programm war das beste, das ich bisher erlebt habe!“ So wie Heide Hofius die Prunksitzung im ausverkauften Forum Niederberg beschrieb, empfanden es viele der 650 Gäste. Klasse Künstler, Live-Übertragung in der WDR-Lokalzeit „Bergisch Land“ - Karnevalsherz, was willst du mehr?
Dafür hatten die Gießer zunächst mit einer Tradition gebrochen. Dem WDR zuliebe zog die Gesellschaft nicht wie üblich um 11 vor 8 in den Saal ein, sondern vier Minuten später. Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Als „Eisbrecher“ fungierten die tanzenden Männerpantomimen von „Take Datt“ aus Wesel. Sie nahmen das Publikum aktiv mit auf die Bobbahn.
Ein echter Velberter „jong“ ist der „Weltenbummler“ in Person von Gerd Rück. Der gebürtige Tönisheider ist ein echtes Aushängeschild im rheinischen Karneval. Seine Geschichten aus dem Leben sorgten für die ersten Schenkelklopfer. So wie mit Kumpel Ali, der ihm beim Auto waschen alles nachmacht. Als der Weltenbummler dann aber sein Fahrzeug mit einem Eimer Wasser übergießt, schneidet Ali den Auspuff ab: „Wenn Du Dein Auto taufst, dann darf ich meines auch beschneiden...“
Mit großem Staat zog das Velberter Stadtprinzenpaar Stefan I. und Moni I. in den Saal ein. Prinzenvater „Ede“ Hempelmann hatte sein Lied aus den 70er Jahren „frei“ gegeben und begleitete Sohn Stefan beim schunkeligen Lobgesang auf Velbert, die Schlossstadt.
Kaum hatten die Tollitäten Platz genommen, begrüßte Sitzungspräsident Klaus Jonas eine bunte und junge Musikertruppe. Mit Pauken und Trompeten brannten „Querbeat“ ein musikalisches Feuerwerk von Rio bis Kölle ab.
Garanten für Anschläge auf die Lachmuskeln sind die „2 Schlawiner“. Walter Schweder und Werner Beyer führten ein närrisches Zwiegespräch.
Luftakrobatik der Oberklasse präsentierten „De Hoppemötzjer“. Man musste wahrlich Angst um die Scheinwerfer, aber noch mehr um die fliegenden „Mariechen“ haben. Tosender Applaus war der Dank des Publikums für diesen Augenschmaus.
Der Höhepunkt sollte aber noch kommen: „Ne Hausmann“ Jürgen Beckers schleuderte eine Lachsalve nach der anderen heraus, bis die Augen tränten. Jürgen Beckers kommt übrigens mit seinem Soloprogramm am 17. Mai ins Forum.
Abschließend war es für die musikalischen „Fetzer“ gar nicht so leicht, die überschäumende Stimmung hoch zu halten. Mit launigen, rheinischen Karnevalsschlagern zum Mitsingen gelang es ihnen dennoch.
Nach mehr als vier Stunden Programm entließ Präsident Klaus Jonas dann die Sitzungsgäste. Für so manchen ging die Feier zu den Klängen der Thomas Arens Combo oder im Foyer in die „Nachspielzeit“, bis in die frühen Morgenstunden...