Naturheilverfahren helfen nicht nur Menschen
Zunehmende Umweltverschmutzung, Belastung des Körpers durch chemische Substanzen, Elektrosmog, Viren und Bakterien belasten den Organismus unserer Haustiere in den letzten Jahren zunehmend. Die Folge sind häufig chronische Erkrankungen. Tierärztin Dr. Silke Scholkmann gibt in einem exklusiven Gespräch mit Stadtanzeiger-Mitarbeiterin Astrid von Lauff Einblicke in verschiedene natürliche Heilverfahren, die sie in ihrer Praxis für Ganzheitliche Tiermedizin anbietet.
Frau Dr. Scholkmann, auf Ihrem Praxisschild kann man die Zusatzbezeichnungen „Physiotherapie“ und „Biologische Tiermedizin und Naturheilverfahren“ lesen. Was darf man darunter verstehen?
Diese Bezeichnungen darf nur führen, wer nach den streng geregelten Vorschriften der Tierärztekammer eine mehrjährige Weiterbildung mit abschließender Prüfung absolviert hat. Damit wird eine fundierte Ausbildung und Qualifikation des Tierarztes garantiert und ist mit der Ausbildung zum Facharzt zu vergleichen.
Ersetzen diese Verfahren die schulmedizinische Arbeit weitestgehend?
Nein, auf keinen Fall. Die Schulmedizin ist wichtig und findet in meiner Praxis weiterhin Anwendung. Doch im Zeitalter von erhöhten Umweltbelastungen, Viren und Bakterien ist die Suche nach alternativen Behandlungsmethoden sinnvoll geworden, denn immer häufiger stößt die Schulmedizin an ihre Grenzen.
Woran lässt sich diese Entwicklung in ihrem Praxisalltag fest machen?
Es treten vermehrt chronische Erkrankungen und Krebserkrankungen bei Haustieren auf. Der klassische Fall ist der Hund, der seit Jahren unter starkem Juckreiz leidet und dementsprechend Kortison verabreicht bekommt ohne dass sich das Krankheitsbild gravierend verbessert. Hier muss man einen anderen Weg finden. Nach Allergietest, einer Futtermitteltestung und anderen Untersuchungen wird die passende Therapiemöglichkeit festgelegt. Bei Allergien bietet sich hier beispielsweise die Bioresonanztherapie an. Eine äußerst erfolgsversprechende Therapieform, bei der belastende Substanzen aufspürt und durch Unterstützung der körpereigenen Regulation ausgeschieden werden.
Wo liegt das Geheimnis solcher Verfahren?
Ein Geheimnis gibt es nicht. Die Erklärung ist ganz einfach. Therapien, wie Akupunktur, homöopathische Komplextherapie oder auch die Bachblüten-Therapie, um nur einige zu nennen, haben nicht die Unterdrückung der Krankheit zum Ziel, sondern sie wollen dem Körper des Tieres den Impuls geben, sich selbst zu heilen. Dabei darf man nicht vergessen, dass Tiere über ein großes Potential an Selbstheilungskräften verfügen, die durch diese Verfahren aktiviert werden.
Können Ihrer Meinung nach Naturheilverfahren die Schulmedizin ersetzen?
Die Anwendung der Schulmedizin bei einer akuten Erkrankung ist nach wie vor wichtig und kann nicht ersetzt werden, da sie unmittelbar wirkt. Naturheilverfahren wirken oft in Kombination mit anderen, auch schulmedizinischen Behandlungen optimal und man kann so viel mehr erreichen. Die Lebensqualität einer alten Katze mit chronischer Niereninsuffizienz kann so beispielsweise erheblich gesteigert werden.
Was macht Sie so sicher gegenüber diesen Behandlungsmöglichkeiten?
Die Erfolgsquote von 90 Prozent. Dazu gehört ebenso der gesamte Bereich der Physiotherapie - von der Bewegungstherapie über die Magnetfeldtherapie bis hin zum Unterwasserlaufband. Alle physiotherapeutischen Heilbehandlungen erzielen eine schnellere Erholung der Patienten nach Verletzungen und Operationen, lindern Schmerzen und erhöhen auch die Beweglichkeit von alten Tieren. Wie sinnvoll die Kombination von Schulmedizin, Naturheilverfahren und Physiotherapie ist, erklärt sich schon von alleine, wenn man sieht, wie gut sich die Tiere erholen und von Mal zu Mal mehr Lebensfreude entwickeln. Spätestens dann weiß man als Herrchen oder Frauchen, dass man auf dem richtigen Weg ist und sich der ganzheitliche medizinische Ansatz gelohnt hat.
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.