Nachwuchssorgen auch bei der Blutspende

Vertreter des Blutspendedienstes West, des DRK-Kreisverbands und der teilnehmenden DRK-Ortsverbände im Kreis Mettmann laden zum Blutspendesonntag ein.
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  • hochgeladen von Miriam Dabitsch

„Drei Prozent der Bevölkerung versorgen 97 Prozent mit Blut“, sagt Heinz Laufs, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim Blutspendedienst West. Sorgt allein diese Zahl schon für Sorgenfalten auf der Stirn, wird die Situation aber noch dramatischer. Der Fortschritt in der Medizin führt dazu, dass immer mehr Blutkonserven benötigt werden. Allein für eine Lebertransplantation sind nach Aussage von Heinz Kapschak, stellvertretender Pressesprecher beim Blutspendedienst West, bis zu 100 Konserven nötig. Im Gegenzug fehlt der Blutspender-Nachwuchs. So sind etwa 75 Prozent der regelmäßigen Spender über 40 Jahre alt. Da aber spätestens mit 72 Jahren Schluss ist mit der Blutspende, deuten sich neue Probleme an, zumal die älteren Spender eher die regelmäßigen sind, während die Jüngeren eher eventbezogen Blut spenden.
Um dem entgegenzuwirken, geht das Deutsche Rote Kreuz seit drei Jahren neue Wege: Nach einem Blutspendemarathon findet nun zum zweiten Mal ein Blutspendesonntag in acht Städten des Kreises Mettmann statt. Am Sonntag, 7. Juli, ist die Bevölkerung aufgerufen, sich pieksen zu lassen - und zwar von 11 bis 16.30 Uhr. In Velbert findet der Termin im Geschwister-Scholl-Gymnasium, von-Humboldt-Straße 54, statt, in Heiligenhaus im Immanuel-Kant-Gymnasium, Herzogstraße 75. Rund 150 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter des DRK stehen an diesem Sonntag in den acht Städten bereit, damit die Aktion gelingen kann.
Robert Wirtz, Vorsitzender des DRK-Kreisverbands Mettmann, hofft an diesem Tag auf viele Neuspender. „1.000 Spender, das entspricht in etwa einem Tagesbedarf des Blutspendedienstes West, wären wünschenswert.“ Der Termin ist zudem bewusst gewählt. „Auch in unserem Bereich gibt es ein Sommerloch“, schildert Kapschak die regelmäßigen Engpässe zur Urlaubszeit. Deshalb soll nun, zwei Wochen vor Beginn der Sommerferien, vorgesorgt werden. Dazu wurde auch der Sonntag als Wochentag gewählt. „In der Woche haben viele keine Zeit. Insbesondere im Kreis Mettmann leben viele Pendler“, weiß Wirtz. Da kann die eine Stunde, die zur Blutspende gebraucht wird, schon zu viel sein. „Aber sonntags hat man die Zeit.“

Fakten:

-Der Blutspendedienst West versorgt 170 Krankenhäuser und Arztpraxen der Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf täglich mit 1.200 bis 1.500 Blutkonserven.
-Versucht wird, einen Drei-Tages-Vorrat vorzuhalten, aber dies gelingt nur selten.
-Zurzeit gibt es einen Engpass der Blutgruppe „Null negativ“.
-In Notfällen helfen die Blutspendedienste untereinander aus.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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