Nachberichterstattung zum "Blaulicht-Tag"
BlaulichtTag: Beyer fordert mehr Anerkennung fürs Ehrenamt im Zivilschutz
„Wir müssen ein stärkeres Bewusstsein für Veränderungen haben. Das gilt für die Jugendarbeit und die Nachwuchsförderung ebenso wie für den Rettungsdienst, wo das Ehrenamt rausgedrängt wird – und das, obwohl er für den zivilen Teil des Katastrophenschutzes unverzichtbar ist“, stellte Alfred Broemme am vergangen Dienstagabend klar. Der Präsident der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) war einer der Gesprächspartner des „Runden Tisches der Helferorganisationen“, zu dem der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer Spitzenvertreter unterschiedlicher Organisationen aus Bund, Land und lokaler Ebene eingeladen hatte: Auch Dr. Hans-Ingo Schliwienski, Landesbeauftragter des THW für Nordrhein-Westfalen, Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbands und Dr. Jan Heinisch, Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in NRW standen an diesem Abend Rede und Antwort. Diskutiert wurde über die täglichen Herausforderungen der Helferorganisationen in Heiligenhaus, Ratingen, Velbert und Wülfrath, dabei kamen auch Probleme auf den Tisch. Veranstaltungsort war das Blutspendezentrum des Deutschen Roten Kreuzes in Ratingen.
Der Runde Tisch in Ratingen war nur eine Veranstaltung von insgesamt drei, die Beyer an diesem Tag unter dem Titel „Blaulicht-Tag“ gemeinsam mit dem THW organisiert hatte. Weitere Stationen waren ein Unternehmensbesuch in Velbert bei HuF, Hülsbeck & Fürst mit einer Werksbesichtigung und Einblicken in deren Betriebsfeuerwehr, sowie ein Abstimmungsgespräch in Heiligenhaus, in dem es um die Zukunft des THW-Geländes an der Talburgstraße ging.
Die Idee hinter dem „Blaulicht-Tag“ sei gewesen, mit den Helferorganisationen, Arbeitnehmern, die sich ehrenamtlich engagieren und Arbeitgebern, die das Ehrenamt beispielsweise durch Freistellungen unterstützen, ins Gespräch zu kommen, machte Beyer deutlich. Der Abend beim DRK hatte verschiedene Schwerpunkte, zum einen fanden die Teilnehmer klare Worte zum neuen Zivilschutz-Konzept des Innenministeriums, zum anderen zur Frage der Finanzierung – von Fahrzeugen bis hin zu Atemmasken. Insgesamt habe Deutschland gerade im internationalen Vergleich ein hervorragendes Konzept zur Gefahrenabwehr, betonte Schliwienski.
Als problematisch beurteilten alle Teilnehmer der Gesprächsrunde den Umgang von Bürgern mit Einsatzkräften. Immer häufiger würden Helfer zum Ziel von Aggressivität und kriminellen Handlungen. Sie kämen, um zu helfen – und könnten es oft nicht. Immer häufiger behinderten aggressive Schaulustige die Rettungseinsätze von Feuerwehr und Sanitätern. An dieser Stelle sahen alle die Politik gefordert. Notwendig wäre ein neues Gesetz, das Angriffe auf Helfer stärker unter Strafe stellt als Körperverletzung. Beyer stellte abschließend heraus: „Das Ehrenamt ist ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Erst die enge Zusammenarbeit aller Kräfte garantiert einen optimalen Schutz der Bevölkerung. Dabei ist die freiwillige Mitarbeit in den Hilfsorganisationen ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Sicherheitsarchitektur.“
Autor:Andre Tessadri aus Velbert |
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