Mit Liebe zum Detail
Mit stechendem Blick stiert der Adler von der Torte. Das Besondere: Er ist aus Fondant geformt und eine Eigenkreation der Hobby-Konditorin Nadine Kabelitz.
Die gelernte Köchin hat schon in der Ausbildung ihr Faible für das Süße entdeckt. Dann erblickte ihr Töchterchen das Licht der Welt und fortan probierte sich die Tönisheiderin zu jedem Geburtstag an einer Motto-Torte. „Schnell habe ich gemerkt, dass mir das superviel Spaß macht“, erinnert sich die 32-Jährige, die seitdem fast jede freie Minute in der Küche verbringt.
„Die Idee entsteht im Kopf. Oft zeichne ich mir dann Vorlagen und überlege im nächsten Schritt, wie die Umsetzung gelingen kann“, berichtet die passionierte Hobby-Konditorin. Dabei setzt sie viel auf „Trial and Error“ (deutsch: Versuch und Irrtum) und scheint ein besonderes Talent zu besitzen, denn gerade einmal 20 Prozent ihrer Versuche gehen schief. Trotzdem gibt sich die Tönisheiderin bescheiden. „Ich befinde mich noch am Anfang, bin mitten in der Übungsphase.“ Ein Praktikum hat sie schon bei einem Konditor absolviert, „um die Grundkenntnisse und -techniken zu erlernen“. Ansonsten ist Kabelitz Auto-Didaktin, liest viel in Fachbüchern und probiert sehr viel aus. „Aus Fehlern lernt man.“
Dabei ist sie sehr geduldig. „Dadurch, dass mir die Übung fehlt, arbeite ich oft stundenlang an der Verzierung einer Torte. Die wiederum ist mit einer Zubereitungszeit von ein bis eineinhalb Stunden hingegen schnell gemacht.“
Perfektionistisch geht Kabelitz dabei vor. So arbeitet sie bevorzugt mit Fondant, weil der sich besonders dünn ausrollen lässt. Aus hauchdünnen Lagen dieser Zuckermasse gestaltet sie dann beispielsweise Rosen. Eine einzige, noch dazu fast geschlossene Blume kann da schon mal aus 19 Lagen Fondant bestehen. „Mein Ehrgeiz, das möglichst realitätsnah zu gestalten, ist sehr groß“, begründet die 32-Jährige diese Fleißarbeit. Deshalb werden auch die Rosenblätter an den Rändern ausgefranst. „Die Details müssen stimmen.“
Im Freundes- und Bekanntenkreis sind ihre Kreationen schon Kult. „Ich werde oft gefragt, ob ich nicht eine Torte machen kann. Und das mache ich gerne“, erzählt die 32-Jährige. Zwei Tage vor dem jeweiligen Anlass beginnt sie mit der Herstellung der Torte. Wert legt sie dabei auch darauf, dass alles selbst gemacht ist. Den Fondant etwa stellt sie unter anderem aus Marshmallows und Puderzucker her.
Wenn sie so viele Arbeitsstunden investiert hat, tut es schon ein bisschen weh zu sehen, dass mit einem einzigen Schnitt alles wieder zerstört wird - „aber zum Glück esse ich die Torten selbst auch sehr gerne“, sagt Kabelitz.
In Zukunft möchte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen. „Dafür muss ich aber meine Konditormeisterprüfung ablegen“, weiß die Tönisheiderin. Das ist aufgrund ihrer Kochausbildung ohne entsprechende Lehre möglich. „Wenn ich meine, dass ich reif bin, kann ich mich einfach für die Prüfung anmelden.“
Bis dahin heißt es noch üben, üben, üben.
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