Mit dem Tier kommt auch die Verantwortung

Es beginnt mit Freude unterm Tannenbaum und endet in manchen Fällen leider mit überforderten Kindern und Eltern: Tiere als Weihnachtsgeschenke sind daher ein besonders heikles Thema.

„Es muss beim Kauf eines Tieres gut überlegt werden, ob der Beschenkte wirklich bereit ist, eine solch große Verantwortung zu übernehmen“, warnt Tierärztin Dr. Jutta Maaser. Denn ein Haustier bedeute nicht nur Vergnügen, sondern auch Arbeit. „Viele Leute unterschätzen den Aufwand oder setzen sich im Vorfeld nicht vernünftig mit einer artgerechten Haltung auseinander“, weiß sie.
So groß der Wunsch bei den Kindern zunächst auch sein mag, man sollte berücksichtigen, dass das Interesse an dem Tier mit zunehmenden Alter abnehmen könnte. Und dennoch muss der Käfig von Heimtieren täglich kontrolliert und mindestens einmal wöchentlich gereinigt werden. Und auch Hunde brauchen weiterhin ihren Auslauf. Außerdem dürfe man nicht vergessen, dass hohe Kosten anfallen können. „Leider greifen einige auf die billigste Variante zurück, wenn etwas Ungeplantes auftritt, und setzen das Tier aus.“
Eltern, die sich dennoch dazu entscheiden, ihrem Kind ein Haustier zu schenken, sollten folgendes berücksichtigen: „Kaninchen, Ratten, Mäuse und Meerschweinchen sollten wenigstens zu zweit gehalten werden.“ Außerdem müsse der Käfig dann mindestens 1,60 Meter breit sein, jedes Tier bräuchte ein eigenes Häuschen und natürlich müssen die kleinen Lebewesen genügend Auslauf und Beschäftigung bekommen. Auseinandersetzen sollte man sich außerdem mit der richtigen Ernährung. „Hier empfehle ich eine Beratung im Fachhandel oder beim Tierarzt.“ Auch eine Untersuchung sei ratsam, dabei würde der Veterinär nochmals das Geschlecht bestimmen und entscheiden, ob gegebenenfalls Kastrationen nötig sind. „Sei es, um Nachwuchs auszuschließen oder um zu verhindern, dass sich beispielsweise zwei geschlechtsreife Kaninchenböcke gegenseitig angreifen“, erklärt die Velberter Tierärztin.
Außerdem sollte man Kinder langsam an das Thema heranführen, vielleicht zuerst ein Buch über Tiere schenken und ihnen immer wieder klar machen, dass ein Tier auch verpflegt werden muss, wenn man selbst krank ist oder für eine wichtige Klassenarbeit lernen muss.
Dr. Jutta Maaser hat noch einen Tipp: Einen guten Hundezüchter erkenne man daran, dass er zunächst zu einem Kennenlernen einlädt. Das zeige, dass er daran interessiert ist, dass seine Welpen gut unterkommen. Als Alternative könne man natürlich auch ins Tierheim und zu Tierschutzorganisationen gehen. „Hier wird einem auch bei der richtigen Wahl geholfen.“ Hat man bereits ein Tier und möchte ein zweites dazu holen, sollten die beiden sich vor dem Kauf beschnuppern können. „So können Sie feststellen, ob sie sich vertragen.“