Leserbrief zum Bürgerhaus Langenberg
Velbert-Langenberg. Mittlerweile nicht mehr im schönen Nierenhof, sondern in Essen wohnend, verfolge ich doch immer noch regelmäßig die Geschehnisse in meiner langjährigen Heimat. Mein besonderes Interesse galt dabei in letzter Zeit der Wiedereröffnung des Bürgerhauses Langenberg, das ich in all den Jahren nur als Baustelle kannte.
Nach der umfangreichen und werbenden Berichterstattung im WDR und bei Ihnen (die Samstagsausgabe des Stadtanzeigers findet stets ihren Weg in meine Hände) musste ich am Sonntag ganz einfach zum Tag der offenen Tür nach Langenberg fahren. Bei meiner Ankunft am Bürgerhaus gegen 15 Uhr hatte sich vor dem Eingang eine riesige Menschentraube gebildet, die wegen Überfüllung zunächst keinen Einlass fand. Die zwanzigminütige Wartezeit fand ich freilich akzeptabel. Was danach geschah, kann ich jedoch in keiner Weise nachvollziehen: Kaum hatte ich einen Fuß in den großen Saal gesetzt, wurde ich zusammen mit allen anderen Gästen wieder hinausgebeten. Man müsse den Raum für die nächste Veranstaltung um 16 Uhr herrichten. Die Besucher mögen sich daher noch eine halbe Stunde gedulden. Der kleine Saal im Obergeschoss wurde ebenfalls geschlossen, sodass ich außer dem kleinen Bergischen Zimmer, dem Treppenhaus und den Toiletten nichts besichtigen konnte. Völlig enttäuscht und entnervt verließ ich das Bürgerhaus also - wie dutzende andere Gäste auch - nur Minuten nach meinem Eintritt wieder.
Die Idee, den Tag der offenen Tür mit kulturellen Veranstaltungen zu kombinieren, ist in meinen Augen ein völliger Fehlschlag gewesen. Die allermeisten Besucher wollten bloß das Gebäude sehen und nicht die künstlerischen Darbietungen. Mit Rücksicht auf diese dann hunderte Menschen auszusperren, hat nicht nur bei mir für reichlich Unmut gesorgt. Auf dem Rückweg zum Bahnhof fiel mir übrigens am katholischen Gotteshaus ein Schild auf, das auf die offene Kirche verwies. Das Wort "offen" galt, wie ich beim Eintreten feststellte, aber nur für den Vorraum, denn weiter kam man auch hier nicht... Ich muss also leider konstatieren, dass sich seit meinem Umzug nicht viel geändert hat: Langenberg hat nach wie vor "geschlossen" - und das selbst am Tag der offenen Tür.
Mit freundlichen Grüßen und herzlichem Dank für Ihre interessanten
Berichte aus dem Niederbergischen
Christian Schulte-Oversohl (Essen)
Autor:Andre Tessadri aus Velbert |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.