Kirchenglocken läuten zum Protest gegen Rechts

Foto: Schroeder | Foto: Schroeder

Wenn heute um 10.30 Uhr die Glocken in Niederbergs Kirchen läuten, ist dies der erste Ausruf des Protestes gegen die NPD-Demo in Neviges. „Das Velberter Bündnis steht auf einer breiten Basis“, sagt Michele Dattaro von der IG Metall, federführend bei der Organisation der Gegendemo. So sind auch die Kirchen mit im Boot.
Nach einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche um 10.30 Uhr unter dem Motto „Wir sagen Nein!“ treffen sich die Demonstranten um 11 Uhr an der Sparkasse Neviges. „Von dort aus ziehen wir zum Brunnen“, so Dattaro.
Die Gegendemo sei von der Polizei genehmigt und die Initiatoren wünschen sich, dass viele Bürger ein Zeichen setzen, indem sie sich anschließen. „Wir rechnen mit ungefähr 1.000 Demonstranten“, sagt Dattaro, und weiter: „Es soll eine friedliche Veranstaltung werden, in der Flagge gezeigt wird für eine Stadt, die bunt ist und nicht braun“.
Nicht nachvollziehen kann das Aktionsbündnis die Aussage der CDU, eine Gegendemo sei falsch. „Das ist ein Affront gegen den bürgerlichen Protest“, so Thomas Auer von den Grünen. Bernd Tondorf von der CDU entgegnet, dass man sich nicht an dem „Schlagabtausch“ in Neviges beteilige, sondern auf friedliche Zusammenkünfte und Gespräche setze.
Die geplante Kundgebung findet auf jeden Fall statt, selbst wenn die NPD ihre Demo kurzfristig absagt. Als Redner konnten der DGB-Landeschef Andreas Meyer-Lauber, Bürgermeister Stefan Freitag und ein Mitglied des Integrationsrats gewonnen werden. Mit 10.000 Flugblättern, 250 Plakaten und zahllosen E-Mails versucht das Bündnis, „die Menschen wachzurütteln“, so Dattaro.
Die letzte Demo von Rechtsradikalen in Velbert liegt ca. 25 Jahre zurück. Damals hatte die NPD ihren Landesparteitag in Langenberg abgehalten, was auf massive Gegenwehr seitens der Bevölkerung stieß.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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