Jugendliche sollen sich jetzt bewerben

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“ - Mit dieser Frage auf dem Heck fährt ein Bus der Rheinbahn durch den Kreis Mettmann.

„Mit der Werbung wollen wir Jugendliche bewegen, sich sofort ins Bewerbungsverfahren zu begeben“, so Marcus Kowalczyk. Der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit im Kreis Mettmann hat die Tendenz ausgemacht, dass die jungen Leute bis zum Schluss warten, um sich zu bewerben. „Sie sollen sich jetzt auf den Weg machen, und nicht erst, wenn sie das Abschlusszeugnis in der Hand haben.“

Kowalczyk hat erst kürzlich von Ute Ackerschott die Agentur übernommen. Er hat sich vorgenommen, die Jugendarbeitslosigkeit sofort zu senken. Deshalb plädiert er dafür, nach der Schulausbildung sofort eine berufliche Bildung zu beginnen. „Wer mal hier und da jobbt, wird für einen Arbeitgeber immer unattraktiver“, so die Erfahrung des Arbeitsvermittlers, der Mitte nächsten Jahres mit seinem Team in Mettmann ein neues Domizil beziehen wird. Das wird zwischen Kreispolizeibehörde und Mc Donalds mit einer Bürofläche von 7.500 Quadratmetern entstehen. „Natürlich bleiben wir auch in den einzelnen Städten.“

Die Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit in Velbert, die auch Heiligenhaus und Wülfrath betreut, verzeichnete im Dezember eine geringe Steigerung um zehn Prozent auf 5.163 Personen. „Das waren praktisch genauso viele wie vor einem Jahr“, stellen die Statistiker fest, die Arbeitslosenquote lag bei 7,6 Prozent. 909 Menschen meldeten sich arbeitslos, 40 weniger als zuvor, gleichzeitig beendeten 912 Personen ihre Arbeitslosigkeit, ein Plus von 22.
Kreisweit lag die Arbeitslosenquote im vergangenen Monat bei 6,9 Prozent. In allen Geschäftsstellen wurde ein leichter saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnet. „Der fiel aber moderat aus“, so Kowalczyk, der darauf verweist, dass 2013 weniger Stellen als im Jahr zuvor zur Verfügung standen.

Innerhalb von zehn Jahren haben sich die Aufgaben der Arbeitsvermittler geändert. „Damals ging es bei der Massenarbeitslosigkeit hauptsächlich um die reine Vermittlung, jetzt geht es um die Fachkräftesicherung.“