„Ja is es denn? Mir seins in Wien!“
Nach dem letzten Frühstück im Czech Inn, hieß es nach vier Tagen Abschied nehmen von der goldenen Stadt. Vom Bahnhof Prag ging es also um 10:40 Uhr nach Wien Meidling. Knappe fünf Stunden später kamen wir, nach landschaftlich pittoresker, aber sonst ereignisarmer, Fahrt, um vier Uhr Nachmittags in Wien an. Dabei kam es zu einer weiteren Premiere auf unserer Reise. So kam unser Interrailticket, das wichtigste Reiseutensil, zum ersten Mal zum Einsatz. Kurz vorgezeigt und durch den Schaffner abgestempelt, wanderte es dann wieder ins sichere Portemonnaie.
Gerade daran zeigt sich der Reiz einer Reise mit Interrailticket. Hier muss ich kurz vorwegnehmen, dass nach der Reise unsere Tickets eine beachtliche Anzahl an Stempel verschiedenster Ländern vorweisen konnten. So ist das Ticket in unseren Augen eine wertvolle Erinnerung an unsere Reise geblieben und gleichzeitig ein wahres Unikat. Doch nun wieder zurück zum eigentlichen Reisebericht.
In Österreich angekommen, galt es nun also vom Wiener Hauptbahnhof unser Hostel zu finden. Mit der U-Bahn war das Ziel schnell erreicht. An der Station Kettenbrückengasse lag unser Hostel. Das „Wombats“ stellte sich dabei als Ballungspunkt der internationalen alternativen Szene heraus, was aber weniger schlimm war, sondern viel mehr neben der allgegenwärtigen Wienerischen Mundart zur allgemeinen Erheiterung beitrug.
Unser Zimmer entpuppte sich dabei als Österreichische Interpretation des luxuriösen Wohnens. Neben den spärlichen Etagenbetten stellten die Metallspinde mit Münzeinwurf das einzige Mobiliar dar. Doch viel interessanter war das Detail, dass wir für drei Personen zwei Etagenbetten mit jeweils zwei Schlafmöglichkeiten zur Verfügung hatten. So wurde schnell klar, dass wir bald einen Besucher auf unserem Zimmer würden willkommen heißen können. Der Besuch sollte sich im Laufe der Zeit in Wien zuerst als eiliger Holländer herausstellen, der „Dalli Dalli!“ in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages weiterziehen würde, und als Weltreisender Australier, mit einem Akzent, der gepflegte Konversationen fast unmöglich machte, ganz zu schweigen von der Lärmbelästigung, die sein Schnarchen noch darstellen sollte.
Nachdem wir unser Quartier also bezogen hatten, wagten wir uns noch in die Stadt. Der Naschmarkt wartet dabei mit einem riesigen Sortiment auf, das von exotischen Früchten über italienische Spezialitäten bis hin zu gefälschten Fußballtrikots reicht.
Nach diesem Feuerwerk der internationalen Feinkost begaben wir uns dann weiter in den Stadtkern, wie immer auf der Suche nach einer ausgiebigen Mahlzeit.
Schnell wurden wir fündig und konnten in einem schattigen Biergarten bei einem guten Bier und einer übergroßen Portion Schnitzeln mit Pommes den Stress des Tages ablegen - fünf Stunden Zug fahren sind vom Stressgehalt her nicht zu unterschätzen!
Darauf ließen wir uns noch bis in den Abend in den Wiener Straßen treiben, bis wir schließlich übermüde in unsere Etagenbetten fielen.
Der nächste Bericht über unseren Aufenthalt in Wien erscheint am Freitag, 23. Dezember.
P.S.: Ich bitte die Verzögerung beim Erscheinen dieses Artikels wegen technischer Probleme zu entschuldigen;)
Autor:Christian Michel aus Velbert |
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