Integrationspreis geht an Sprachprojekt
Wie kann Integration in unserer Gesellschaft realisiert werden? Wie kann man den Erfolg und die Nachhaltigkeit sozialer Projekte garantieren?
Mit diesen Fragen setzt sich seit vielen Jahren der Integrationsrat der Stadt Velbert auseinander und hat mit seinem jährlich verliehenen Integrationspreis die passende Antwort gefunden.
„Wir möchten ehrenamtliche Projekte aus der Bevölkerung, die der Integration dienen, honorieren”, sagt Cem Demircan, Vorsitzender des Integrationsrates. In Kooperation mit der Sparkasse und der Stadt Velbert verleiht der Integrationsrat an die drei besten Bewerber Geldpreise in Höhe von insgesamt 5000 Euro. „Eine Jury, bestehend aus Mitgliedern des Integrationsrates, beurteilt die Projekte. Das Augenmerk liegt hierbei auf der Innovativität, aber auch auf der Effektivität, die die Projekte mit sich bringen”, erklärt Demircan.
In diesem Jahr konnten sich Christine Otte und Martin Sahler von der Caritas Mettmann mit ihrem Projekt zur Sprachförderung über den ersten Preis in Höhe von 2500 Euro freuen. „Sprache ist doch die erste und wichtigste Voraussetzung für Integration. Das Projekt legt das Fundament dafür“, begründet Demircan die Entscheidung der Jury.
Der Fokus lag nicht nur auf den diesjährigen Gewinnern des Integrationspreises, sondern auch auf den Preisträgern des vergangenen Jahres. „Wir möchten schließlich wissen, was mit dem Geld erreicht wurde”, so Demircan. Die Gruppe junger Frauen, die sich für politische Partizipation junger Migrantinnen einsetzt und im letzten Jahr den Hauptpreis gewann, berichtete dabei vom Erfolg ihres Projekts, junge Frauen für politische Teilhabe zu begeistern. So wurden auch dieses Jahr wieder an alle Velberter Schulen Informationsmaterialien versandt.
Obgleich es für alle Gäste ein positiver Abend war, konnte doch nicht das zurzeit die Öffentlichkeit am meisten beschäftigende Thema außer Acht gelassen werden. In seiner Rede rief Demircan zu mehr Mut im Kampf gegen Rechtsextremismus auf. „Die, die sonst still sind, müssen ihre Meinung sagen”, appellierte er. „Wir wollen eine friedliche Gesellschaft, die das Grundgesetz achtet.” Auch Bürgermeister Stefan Freitag folgte dieser Meinung und bezeichnete die Straftaten des Nazi-Trios aus Zwickau als „Anschlag auf die Demokratie”. „Es muss aber Linksextremismus genauso stark von uns bekämpft werden wie Rechtsextremismus.”
Autor:Christian Michel aus Velbert |
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