In qualifizierten Händen
Es war ein Mammutprojekt, das jetzt mit der Zertifizierung nach DIN ISO 9001:2008 seinen erfolgreichen Abschluss fand. Die Entwöhnungsstation der Fachklinik Langenberg (24 Betten) hat damit einen wichtigen Schritt für die Zukunft getan.
Bis Herbst 2012 müssen alle Rehabilitationseinrichtungen zertifiziert sein, andernfalls weisen die Rentenversicherungsträger diesen Einrichtungen keine Patienten mehr zu. Entsprechend hat die Fachklinik Langenberg vor einigen Jahren begonnen, sich auf die Zertifizierung vorzubereiten. Mit Erfolg, wie die Verantwortlichen jetzt verkünden konnten. „Ich bin stolz, dass wir die zweitägige Prüfung bestanden haben“, sagte Dr. Rainer Thiemeier, Qualitätsbeauftragter Oberarzt der Fachklinik.
Denn im Vorfeld galt es, unglaublich viel Arbeit abzuleisten. „Sämtliche relevante Arbeitsabläufe auf der Station mussten beschrieben werden, von der Aufnahme eines Patienten über Therapien bis zum Essen oder der Frage, wie mit Beschwerden umgegangen wird“, erläutert Dr. Thiemeier.
Bei dieser Selbstbeschäftigung mit der eigenen Arbeit hätten die Verantwortlichen schon gemerkt, dass vieles gut laufe.
Aber auch kleine Verbesserungsmöglichkeiten wurden erkannt und umgesetzt. Etwa beim Aufnahmeprozess: „Wir wollen die Patienten, die im Rahmen einer Entwöhnung für bis zu 16 Wochen zu uns kommen, gastlich aufnehmen“, schildert Dr. Thiemeier. Um dies zu unterstreichen, werden jetzt eine Flasche Wasser und ein Schokoriegel als Willkommensgruß gereicht.
Das ist nur eines von vielen Beispielen, die in der Summe eines gewährleisten sollen: „Wir wollen nichts dem Zufall überlassen, sondern eine gleichbleibend hohe Qualität garantieren, unabhängig vom diensthabenden Mitarbeiter“, erklärt Chefarzt Dr. Thomas Reinert den Sinn der Zertifizierung. Deshalb sieht er den Zertifizierungsprozess „nicht nur als Pflicht, sondern als eine neutrale Qualitätseinstufung von außen, mit Hilfe derer die Qualität der Arbeit gesichert wird“. Dies umfasst nicht nur die Arbeit am Patienten, sondern auch die Verwaltung. So hat Dr. Thiemeier erkannt, dass die Dokumentationen des Personals vereinheitlicht werden müssen. „Der eine schreibt zu wenig Relevantes, der andere zuviel, dafür wird ein Teil der Informationen gar nicht benötigt“, beschreibt der Mediziner. Mit klaren Richtlinien, welche Informationen notwendig sind, soll nun die Arbeit effizienter werden.
Und das in Zukunft nicht nur für die neun Vollzeit-Mitarbeiter auf der Entwöhnungsstation, sondern für alle 100: „Auch die anderen Abteilungen unseres Hauses streben eine Qualifizierung an“, so Dr. Reinert, der diesbezüglich zuversichtlich ist: „Den größten Teil der Arbeit haben wir hinter uns, schließlich sind viele Dokumentationen wie die Aufnahme eines Patienten für alle Stationen gleich.“
Die Zertifizierung ist auf drei Jahre befristet, in jedem Jahr findet ein Zwischenaudit statt.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.