Hauptstraße 142 ist fertig: „Das hat Spaß gemacht“

Investor Sven van Gelder (rechts) freut zusammen mit den Betreibern der Trattoria über die gelungene Sanierung des Hauses Hauptstraße 142. | Foto: Ulrich Bangert
  • Investor Sven van Gelder (rechts) freut zusammen mit den Betreibern der Trattoria über die gelungene Sanierung des Hauses Hauptstraße 142.
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Über viele Jahre befand sich in dem Erdgeschoss eine Spielhalle, die oberen Etagen waren unbewohnt, durch das undichte Dach drang Feuchtigkeit ein, die erhebliche Schäden verursachte.
Vor vier Jahren erwarb die Stadt das Gebäude, um das weitere Schicksal des Baus mitzubestimmen. Ein Haus für Künstler kam ins Gespräch, klar war aber, dass die klamme Stadt nicht die Mittel hatte, das Gebäude zu sanieren. Schließlich fand sich in dem Architekt Sven van Gelder aus Hösel ein ernsthafter Interessent für das Objekt. Als Inhaber einer Dienstleistungsfirma rund ums Bauen entwickelte er das „Wald-Caree“ an der Parkstraße in Heiligenhaus und so wurde er auf das interessante, aber baufällige Haus an exponierter Stelle in der Innenstadt, aufmerksam. Nach der gelungenen Sanierung eines denkmalgeschützten Hauses in Lintorf war Sven van Gelder auf den Geschmack gekommen und erwarb das Objekt von der Stadt. Zumal er von Anfang an eine Nutzung für das Ladenlokal hatte: Mimmo und Mimma Carrozzo, die Inhaber seines Lieblings-Italieners in Hösel, schwärmten ihm vor, wie toll es wäre, dort im Herzen von Heiligenhaus ein Feinkostgeschäft mit einer Trattoria zu verbinden, zumal die beiden ganz in der Nähe an der Hauptstraße schon einmal ein Geschäft betrieben hatten.
Nach rund einem Jahr ist jetzt der Umbau beendet, als einen der ersten Besucher in dem renovierten Haus begrüßte Sven van Gelder Bürgermeister Dr. Jan Heinisch, der sich begeistert zeigte: „Toll, dass in dieses prägende Haus wieder Leben einzieht.“ Der Bauherr freut sich nicht minder über den gelungenen Abschluss der Aktion: „Das hat Spaß gemacht“, räumt er ein, auch wenn ihn das Vergnügen 600.000 Euro gekostet hat.
Vor einem Jahr drohte noch Einsturzgefahr, jetzt steht das um 1900 errichtete Ensemble felsenfest. „Das haben mehrere Prüfingenieure mehrmals nachgerechnet“, weiß van Gelder. „Hier wurden 87 Tonnen Beton und neun Tonnen Stahl für die Statik verbaut“, erläutert Peter Schepanek von der ausführenden Baufirma. „Entlang der Hauptstraße wurde praktisch ein neues Fundament angelegt. Das Stahlkreuz zwischen den Säulen im Ladenlokal ist eine statische Notwendigkeit und kein Design-Element.“
Die Inneneinrichtung des Ladens vermittelt mediterrane Heiterkeit: Ein Steinboden mit italienischen Mosaiken vor den Kühltheken mit den Köstlichkeiten Apuliens (Region in Südost-Italien) und die Möbel kommen ebenfalls aus Erchie, der Heimatstadt von Mimma und Mimmo Carrozzo. Der gelernte Metzger und Koch Carrozzo legt den Schwerpunkt seines Feinkostgeschäfts auf Wurstwaren, die Osteria, die auch Mittagstisch anbietet, schließt am späten Nachmittag, da geht es im Restaurant an der Bahnhofstraße in Hösel weiter.
Die Wohnungen in den Obergeschossen sind bereits alle vermietet. Die Außenfassade des Jugendstilbaus mit Neorenaissance-Ambiente hat Sven van Gelder bewusst weiß gelassen: „Das wurde bei der Erbauung auch nicht farblich abgesetzt.“

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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