Gunter Demnig verlegt weitere Stolpersteine

Gunter Demnig mit einem Stolperstein.
Fotos: Archiv/Bangert
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Ein Kunst-Projekt gegen das Vergessen des Holocaust: Am heutigen Samstag wird der Kölner Künstler Gunter Demnig im Velberter Stadtgebiet weitere sogenannte Stolpersteine verlegen.

Bereits in der Vergangenheit besuchte der Künstler die Städte Velbert und Heiligenhaus, wobei er allein in Velbert-Mitte, Neviges und Langenberg insgesamt 26 Stolpersteine verlegte, Heute folgen weitere 14 Messingsteine.
Auf der Messingoberfläche der unterschiedlich großen Betonwürfel sind Namen, Geburts- und Sterbedaten von Opfern des Nationalsozialismus eingraviert. Die Steine werden vor den jeweiligen Wohnhäusern der Opfer in den Boden verlegt.

Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenksteine aus Messing in den Bürgersteig einlässt. Heute verlegt er weitere 14 sogenannte Stolpersteine im Velberter Stadtgebiet.

Inzwischen liegen Stolpersteine in mehr als 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas. Das Projekt ist seit Beginn europaweit in circa 1.100 Orten mit über 46.000 verlegten Steinen realisiert worden.
Initiiert wurde dieses Kunst-Projekt gegen das Vergessen der Greueltaten des Nationalsozialismus vom Kirchenkreis Niederberg in Kooperation mit der Stadtverwaltung. An insgesamt sechs Verlegestellen in Velbert wird Gunter Demnig die Messingplatten im Beisein des neuen Superintendenten Pfarrer Jürgen Buchholz und des stellvertretenden Bürgermeisters Bernd Tondorf im Boden verankern.

Unter anderem werden vor dem Gewerkschaftshaus an der Oststraße zwei Steine mit den Geburts- und Todesdaten der Velberter Gewerkschafter Karl Astheimer und Heinrich Kuhlemann erinnern, die beide 1935 im sogenannten Niederbergischen Hochverratsprozess zu langen Zuchthausstrafen verurteilt und später getötet wurden.
„Die Verlegung dieser neuen Stolpersteine ist zum Teil erst möglich geworden, weil der Rat der Stadt Velbert seinen Genehmigungsbeschluss dahingehend geändert hat, dass die Grundstückseigentümer, vor deren Grundstücken die Stopersteine verlegt werden, nur noch informiert werden, der Verlegung aber nicht mehr zustimmen müssen“, so Dr. Paul- J. Stein, der das Stolpersteinprojekt in Velbert im Auftrag des Evangelischen Kirchenkreises Niederberg organisiert.

Denn nicht jeder private Hausbesitzer sei mit der Verlegung der Stolpersteine vor der eigenen Haustüre einverstanden gewesen.
Neben der Oststraße 48 werden an der Sontumer Straße 77, der Langenberger Straße 70, der Grünstraße 14, der Hohenzollernstraße 36 und am Zum Hasenkampsplatz 5 ab heute kleine Gedenksteine an Mitbürger erinnern, die während der NS-Zeit verfolgt und getötet wurden.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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