Gruß aus der Weihnachtsbäckerei
In aller Ruhe die frisch gebackenen Weihnachtsplätzchen verzieren und zwischendurch an all den süßen Leckereien naschen - gerade zur Weihnachtszeit muss die Arbeit in einer Bäckerei doch besonders viel Spaß machen.
Tut es auch, aber stressig ist es trotzdem, wie sich jetzt im Rahmen der Serie „Der Stadtanzeiger will‘s wissen“ rausstellte.
Nicht nur nach frisch gebackenen Brötchen, sondern vor allem auch nach Zimt und anderen Weihnachtsgewürzen riecht es in der Backstube der Bäckerei Mittelmann, Friedrichstraße 42 in Velbert. „Wir werden zunächst Spekulatius-Nikolause herstellen und dann Zimtsterne backen“, kündigt Konditor Frank Pielarski an. Seit vielen Jahren schon steht er mit Michael Mittelmann in der Backstube. Unterstützt werden sie durch einen Gesellen und einen Auszubildenden.
Zunächst wird der Teig ausgerollt, dafür wird zum Glück nicht ein herkömmliches Nudelholz gebraucht, sondern mittels einer Maschine wird die Masse zu einer großen, gleichmäßigen sieben Millimeter dicken Fläche gewalzt. „Wir stechen unsere Plätzchen noch von Hand und nicht maschinell aus“, erklärt der Konditor, dessen Arbeitstag teilweise schon um 3 Uhr beginnt. Also wird mit der Form ein Nikolaus nach dem anderen ausgestochen und auf dem riesigen Backblech platziert.
„Jetzt muss der Nikolaus verziert werden.“ Große Gefäße mit Hagelzucker, Rosinen, Haselnüssen und Zuckerkirschen stehen auch schon bereit. Sowieso ist alles viel größer als in der heimischen Küche: Der Mehlsack, die Rührschüsseln der Ofen - die Arbeit mit all diesen Sachen ist im wahrsten Sinne des Wortes „Schwerstarbeit“. „Daher ist der Beruf auch nach wie vor von Männern dominiert“, sagt Pielarski.
Auch im Verkaufsbereich ist immer viel zu tun
Und während sich in der Backstube alles um die Verarbeitung von Teig, Schokolade und vielem mehr dreht, ist im Verkaufsbereich auch einiges zu tun: Ein Kunde nach dem anderen kommt, um seine Brötchen zu holen, Bestellungen aufzugeben, gemütlich einen Kaffee zu trinken oder auch ein nettes Pläuschen mit den Damen hinter der Theke zu halten.
Die Nikolause sind inzwischen verziert und können in den Backofen geschoben werden. Also wird in der Zwischenzeit der Teig für die Zimtsterne ausgerollt und mit der Zucker-Eiweiß -Masse bestrichen. Schließlich folgt wieder das Ausstechen.
Was für Kinder und auch noch Erwachsene ein netter Zeitvertreib in der Vorweihnachtszeit ist, gehört bei Mittelmann natürlich zum Alltag. Und was der Laie mit viel Ruhe macht, geht in der Backstube viel schneller vonstatten. Aber: Natürlich soll auch hier den Sternen keine Zacke fehlen. „Das sieht doch schon gut aus“, lobt Pielarski, muss aber auch feststellen, dass es sonst alles ein bisschen flotter geht.
Außerdem muss neben dem Backen auch immer alles sauber und ordentlich gehalten werden, die zahlreichen Lebensmittel nachbestellt sowie alles für Sonderwünsche der Kunden - beispielsweise spezielle Geburtstagskuchen - vorbereitet werden. Und was auch erstaunlich ist: „Genascht wird eigentlich so gut nie.“
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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