Grimme-Preisträger wird zum lebenden Buch: Fünf Velberter erzählen Interessierten ihre Geschichten
Fünf Velberter, fünf Leben, fünf Bücher: Bei der Aktion „Lebende Bücher“ am kommenden Samstag in der Stadtteilbibliothek Langenberg können Besucher interessante Gespräche führen.
Zum zweiten Mal initiiert die Stadtbücherei die Aktion, die ihren Ursprung in Dänemark hatte und dazu diente, Vorurteile abzubauen. „Es geht darum, miteinander ins Gespräch zu kommen, und das in lockerer Atmosphäre und im persönlichen Gespräch“, erläutert Ulrike Motte, Abteilungsleitung Stadtbücherei.
Die fünf lebenden Bücher, die am Samstag von 10 bis 14 Uhr interessierten Gesprächspartnern ihre Geschichten erzählen, haben nur eines gemeinsam: Sie leben oder lebten in Velbert oder sind hier tätig.
Eine von ihnen ist Cornelia Kleine-Kleffmann. Die Architektin, Ergotherapeutin und Diakonin engagiert sich stark im Bereich Demenz. Sie will die Gelegenheit nutzen, „Demenz zu etwas Normalem zu machen“, die Krankheit zu enttabuisieren.
Als bei ihr das Telefon klingelte und sie gefragt wurde, ob sie als lebendes Buch fungieren wolle, mussten erstmal einige Fragezeichen gelöscht werden. „Als ich das Konzept dann verstanden hatte, war ich begeistert. Und das nicht nur, weil mir Bücher und ihr Überleben am Herzen liegen.“
Im vergangenen Jahr standen 16 lebende Bücher Interessenten in allen drei Velberter Bibliotheken Rede und Antwort. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass es schwierig zu vermitteln war, wer wann wo anzutreffen ist“, sagt Alexandra Friedlein, die die Aktion in diesem Jahr organisiert. Deshalb wurde die Veranstaltung gestrafft und die Veranstalter laden alle Interessierten nach Langenberg ein. Mitbringen sollen sie „ein bisschen Neugier“, wie Motte sagt.
Das sind die fünf lebenden Bücher:
1.Antje Erencin
Als Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin war sie sechs Wochen für „German Doctors“ in Kalkutta im Einsatz.
2. Thomas Hoeveler
Gemeinsam mit seiner Frau leitet er das „kleinewelttheater“ in Langenberg. Dabei versteht er es, Qigong und TCM in seine Projekte einzubinden.
3. Cornelia Kleine-Kleffmann
Sie hat viele Berufe: Architektin, Ergotherapeutin und Diakonin. Ihr besonderes Anliegen ist es, die Krankheit Demenz zu enttabuisieren. Sie koordiniert das Demenznetz Velbert und arbeitet im Betreuungscafé für Menschen mit Demenz.
4. Norbert Molitor
Er kaufte vor sechs Jahren eine Kamera und stellte seine oft bissigen Kommentare ins Netz. Heute ist Molitor Grimme-Preisträger. Sein Blog „42553 Neviges“ ist inzwischen Kult.
5. Fabienne Piepiora
In der neunten Klasse machte sie ein Praktikum bei der WAZ Velbert - und blieb für sieben Jahre. Dann zog es sie in die Welt: Guatemala, Thailand, Mexiko und Schwedisch-Lappland.
So geht's: Interessenten können Bücher für 20-minütige Gespräche vorreservieren unter Tel. 02052/912239 oder 020553/912214.
Auch spontane Besuche sind möglich.
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