Gemeinsam lernen
„Mit der Inklusion haben wir bereits vor 16 Jahren bei der Gründung der Windrather Talschule begonnen“, so Matthias Braselmann.
Seitdem versteht sich die freie Waldorfschule an der Pannerstraße als Integrationsschule, als „Schule für alle“.
„Das ist einzigartig in der regionalen Schullandschaft“ bemerkt Matthias Braselmann, der darauf verweist, dass dafür erhebliche Investitionen gestemmt werden mussten. Am auffälligsten ist der Aufzug, der es Rollstuhlfahrern ermöglicht, in die oberen Stockwerke zu gelangen. Neben körperlich behinderten Kindern werden auch solche mit geistigen Defiziten oder Kinder mit sozialem und emotionalen Förderbedarf aufgenommen. Integrationshelfer stehen zur Seite, die bestimmte Handreichungen übernehmen.
„Früher waren das oft Zivildienstleistende, aber das können auch Mütter oder andere Personen sein“, beschreibt Braselmann den Alltag. „Wir wünschen uns, dass die alle Klassen mit den Ressourcen ausgestattet werden, damit sich die Gemeinschaft entwickeln kann.“ Nach der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich auch Deutschland dazu verpflichtet, dass der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung zum Regelfall wird.
An der Langenberger Waldorfschule ist man schon lange auf diesem Weg. „Inklusion geht immer von der Vielfalt, Buntheit, der Unterschiedlichkeit aus, die ein buntes und blühendes Leben gibt“, so Bärbel Blaeser, ebenfalls eine der Gründungslehrerinnen. „Die Vielfalt als Quelle entdecken, dass ist gute Schule“, fügt sie hinzu und verweist, dass in Nordrhein-Westfalen nur drei weitere Waldorfschulen inklusiv arbeiten. Und während anderswo der Fasching seinen Höhepunkt hatte, nutzten alle Mitarbeiter der Windrather Talschule die „tollen Tage“, um sich auf einer Fortbildungsveranstaltung mit dem Thema Inklusion und Integration zu beschäftigen. Klassenlehrer, Fachlehrer und Integrationshelfer tauschten sich darüber aus, wie es gelingen kann, die Verknüpfung nicht nur innerhalb der Klasse herzustellen, sondern auch die Eltern in den Prozess miteinzubeziehen. „Es geht um die Weiterentwicklung dieses tragfähigen, äußert zeitgemäßen Konzeptes, bei dem die Kommunikation untereinander besonders wichtig ist“, wie Matthias Braselmann den Schwerpunkt der Fachtagung beschreibt.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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