Gemeinsam eine Lösung zu finden ist das Ziel

Stehen schon lange in den Startlöchern: Der Bürgerverein Nierenhof und  viele begeisterte Fahrradfahrer warten gespannt auf den „Brückenschlag“ zwischen Nierenhof und Kupferdreh.Foto: Archiv/Bangert
  • Stehen schon lange in den Startlöchern: Der Bürgerverein Nierenhof und viele begeisterte Fahrradfahrer warten gespannt auf den „Brückenschlag“ zwischen Nierenhof und Kupferdreh.Foto: Archiv/Bangert
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Schon lange wird das Ziel verfolgt, einen Fahrradweg zwischen Nierenhof in Velbert-Langenberg und Essen-Kupferdreh zu schaffen.

Schließlich brächte ein solcher Radweg auch viele Vorteile mit sich: So würde er unter anderem eine Verbindung zwischen den Naherholungsgebieten Baldeneysee und Elfringhauser Schweiz herstellen und eine weitere Anbindung an den Ruhrtalradweg schaffen.
Beginnend am Bahnhof Nierenhof würde er über eine Trasse entlang der Bahnlinie Richtung Essen führen. Ein kleines Teilstück des Radweges soll auch durch Hattinger Stadtgebiet führen.

Die drei Städte sind sich einig und ein entsprechender städtebaulicher Vertrag zwischen ihnen liegt auch bereits als unterzeichnungsfähiger Entwurf vor. Nur in Bezug auf die Brücke, die über den Deilbach führt, besteht noch Klärungsbedarf: Denn für diese Brücke hat der Ruhrverband ein Nutzungsrecht und ist somit auch zur Unterhaltung der Brücke verpflichtet.
Für die Nutzung durch die Radfahrer und Fußgänger sei eine Optimierung der Brücke angedacht. Im Raum steht nun aber auch die Frage nach einer Grundsanierung der Brücke. In Bezug auf die Kosten, die diese Grundsanierung mit sich bringen würde, läuteten nun bei den Ortsverbänden der SPD in Essen und Velbert die Alarmglocken. Man befürchtet, dass die Stadt Essen die gesamten Kosten übernehmen soll. Aus diesem Grund verfassten die Sozialdemokraten einen offenen Brief und baten den Ruhrverband um eine gemeinsame Lösung.

Die Verantwortlichen beim Ruhrverband haben den Brief bereits erhalten, sind aber irritiert, wie dessen Pressesprecher Markus Rüdel verrät. „Für genau diese Angelegenheit ist mit der entsprechenden Fachabteilung der Stadt Essen ein Termin festgelegt, bei den die technischen Randbedingungen besprochen werden sollen.“ Noch im Januar wolle man sich zusammensetzen. „Natürlich ist es das gemeinsame Ziel, eine gute Lösung zu finden“, so der Pressesprecher. Ob man sich bereits bei diesem Termin einig wird und was dann das Endergebnis ist, müsse bis dahin abgewartet werden.

Auch Eckhard Spengler, Pressesprecher der Grün und Gruga Essen, bestätigt auf Nachfrage des Stadtanzeigers, dass bei einem Termin über dieses Thema gesprochen werden soll. Erst danach könne man sagen, was bezüglich der Brücke über den Deilbach gemacht werden müsse und wer die Kosten übernimmt.

Offener Brief

Der folgende offene Brief an den Vorstandsvorsitzenden des Ruhrverbandes erreichte auch die Redaktion des Stadtanzeigers Niederberg:

„...mit Bestürzung [...] haben die Ratsfraktionen der SPD Essen und Velbert den Sachstand zu den Verhandlungen zwischen dem Ruhrverband und unseren Städten in Angelegenheit der kleinen Brücke über den Deilbach zur Kenntnis nehmen müssen.
Wir möchten nachdrücklich darauf hinweisen, dass die Realisierung dieser Radwegeverbindung aus unserer Sicht eine hohe Priorität genießt. [...] Nach unseren Informationen droht nun diesem Projekt durch die Kostenschätzung Ihres Hauses für die Sanierung der Behelfsbrücke über dem Deilbach der planerische Stillstand. [...]
Wie Ihnen bekannt ist, befinden sich unsere beiden Städte in der Haushaltskonsolidierung und unterliegen als Teilnehmer des Stärkungspaktes einer besonderen Haushaltsdisziplin. Gleichwohl betrachten wir es als unsere Aufgabe, für die Bevölkerung unserer Städte ein lebenswertes Umfeld zu schaffen und zu erhalten. [...] Die Emschergenossenschaft war bis heute stets bereit, sich an den Maßnahmen der Stadt Essen finanziell zu beteiligen. Die Zusammenarbeit [...] kann hier nur als vorbildlich bezeichnet werden, nützt ein gutes Wegenetz ja nicht nur der Essener Bevölkerung, sondern auch den Nachbarstädten[...].
Die bisherigen, städteübergreifenden Maßnahmen waren aber nur möglich, weil die beteiligten Akteure ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft zum Wohle der Bevölkerung unserer Region an den Tag gelegt haben. Unsere Städte wären bereit, die Kosten für eine sachgerechte Optimierung der Fahrbahndecke und eines verkehrssichernden Geländers an der Brücke in Höhe von rund 50.000 Euro zu tragen. 500.000 Euro sind indes in keiner Weise zu stemmen, so dass der gesamte Radweg an dieser einen Brücke scheitern müsste!
Wir möchten Sie [...] daher eindringlich bitten, für die geplante Radwegeverbindung unserer Städte Ihren Einfluss geltend zu machen und die Bereitschaft zu entwickeln, mit uns gemeinsam neue Wege zu beschreiten. [...]

Julia Kahle-Hausmann,
Stellvertretende Fraktionssprecherin im Umweltausschuss, Mitglied im Rat der Stadt Essen

Reiner König, Mitglied im Rat der Stadt Velbert

Rolf Reithmayer, SPD-Fraktionsvorsitzender in der BV VIII

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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