Finanzfragen ganz vorn
Für insgesamt 4112 Ratsuchende war die Verbraucher Zentrale Velbert im Jahr 2014 „erste Anlaufstelle“. Schwerpunktmäßig zu den Themen Recht, mobiles Internet und Kreditbearbeitungsgebühren standen die Mitarbeiter der Verbraucherzentrale den Bürgern mit „Rat und Tat“ zur Seite.
Aber auch die vermeintlich kleinen „Stolperfallen des Alltags“ bereiteten den Bürgern Sorgen und bereiteten ihnen Kopfzerbrechen.
„Allein beim Thema Finanzen hatten wir eine Steigerung von 19 auf 28 Prozent. Hier waren es besonders die Erstattung der Kreditbearbeitungsgebühren, die uns auf Trab gehalten haben“, so Andreas Adelberger, Leiter der Beratungsstelle. „Hier haben wir die Bürger mit Musterbriefen versorgt und wichtige Tipps gegeben. Nicht alle Banken reagierten auf das Thema gleichermaßen kundenorientiert und eine Verjährung kann tatsächlich nur durch eine Klage gehemmt werden.“
Auch das Thema „Widerrufsrecht von Hypotheken“ und unseriöse Inkassobüros hatte die Verbraucherzentrale in Atem gehalten. Auch hier gelte: „Strittigen Forderungen muss widersprochen werden“, so Adelberger.
Das Thema Energie und die damit verbundenen Kosten machten den Verbrauchern ebenfalls zunehmend Sorgen. „Energiekosten können tatsächlich oft nicht mehr gezahlt werden“, so der langjährige Verbraucherberater. „Das sorgt in erschreckender Weise für sozialen Sprengstoff, denn wenn der Strom abgeschaltet wird, geht gar nichts mehr.“ Viel zu wenige Bürger würden ihren Tarif überprüfen und seien beim Bezug einer neuen Wohnung automatisch im teuren Grundversorgungstarif. „Beim ersten Betätigen des Lichtschalters ist der Mieter dann unweigerlich im teuersten Tarif. Der Tipp der Verbraucherschützer lautet daher: „Raus aus der Grundversorgung“.
Außerdem würden bereits die Hälfte aller Verbraucher nur noch einen Kauf tätigen, wenn eine Finanzierung möglich sei. Die sogenannte Null-Prozent-Finanzierung stelle aber oft eine Gefahr für den Kunden dar, da im Kleingedruckten häufig Zusatzkosten versteckt seien. Ebenso beim Thema „Ballonkredite“: „Erst handelt es sich um niedrige Raten, dann folgt meist ein Batzen, der oft vom Verbraucher nicht mehr zu stemmen ist“, so Adelberger.
Das Thema „Nicht bestellte Warenzusendung“ war im vergangenen Jahr ebenso ein Thema, zu dem viele Bürger Rat suchten. Adelberger: „Dazu kann man sagen: Paketannahme unbedingt verweigern. Ist die nicht bestellte Ware zugestellt, auf keinen Fall zurückschicken, sonst können Kosten entstehen, die der Versender nicht übernehmen muss. Will man das vermeiden, muss das Paket abgeholt werden“, betont Adelberger.
Dass der Verbraucher auch weiterhin professionelle Beratung zum eigenen Schutze in der Velberter Zentrale Friedrichstraße 107 erfährt, ist für die nächsten fünf Jahre durch die Unterstützung von Kreis und Stadt gesichert. Adelberger: „Ohne diese Unterstützung wäre das Beratungsangebot gar nicht möglich.“
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
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