Feuerwehrmann muss das eigene Haus löschen
Ausgesprochen großes Glück hatten am Dienstag die Bewohner eines Einfamilienhauses an der Straße Zum Waschenberg.
Die 42-jährige Velberterin, ihre 21-jährige Tochter und der 18-jährige Sohn wurden am frühen Morgen durch knackende Geräusche geweckt, konnten aber deren Ursache zunächst nicht erkennen. Als kurz darauf hörbar etwas vom Dach fiel, inspizierte die 42-Jährige das dreigeschossige Fachwerkgebäude von außen und entdeckte auf dem Dach Flammen im Bereich des Kamins.
Nachdem die Familie sofort die Feuerwehr alarmiert hatte, flüchtete sie mit Hund und drei Katzen ins Freie. Zu den Einsatzkräften, die kurz darauf am Brandort eintrafen, gehörte auch der 45-jährige Ehemann und Vater, der selber als hauptamtlicher Feuerwehrmann bei der Velberter Feuerwehr tätig ist und in dieser Nacht auf dem Rettungswagen seinen Dienst versah.
Indessen stellte sich schnell heraus, dass es sich nicht um einen konventionellen Kaminbrand handelte, vielmehr hatte sich das Feuer im Umfeld des Kamins vom Erdgeschoss bis zum Dachstuhl in Böden, Zwischendecken und Wänden ausgebreitet. Derartig verborgen, waren die Flammen praktisch kaum erreichbar. So blieb den Einsatzkräften nichts weiter übrig, als Stück für Stück mit Motorkettensägen in Decken und Wände vorzudringen. Auch das Dach wurde zum großen Teil abgedeckt, um an das Feuer zu gelangen. Zeitweilig setzte die Wehr bis zu fünf C-Rohre gleichzeitig – drei von innen, zwei von außen – ein. Dennoch gelang es erst nach Stunden, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Gegen 5.30 Uhr wurde ein Teil der Einsatzkräfte aus Velbert-Mitte durch frische Kräfte aus Langenberg ersetzt. Nachdem der Brand gegen kurz nach zehn Uhr weitestgehend gelöscht war, konnte der größte Teil der eingesetzten Einheiten schließlich einrücken, zurück blieb für weitere zweieinhalb Stunden jedoch eine Brandwache. Insgesamt 48 Einsatzkräfte waren allein bis dahin unter Atemschutz tätig gewesen. Zwischenzeitlich waren auch die Stadtwerke vor Ort, um das Gebäude vom Stromnetz zu trennen.
Die Ursache des Feuers ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar, die Kriminalpolizei hat die Einsatzstelle beschlagnahmt und entsprechende Ermittlungen aufgenommen. Personen kamen durch die rechtzeitige Entdeckung des Brandes nicht zu Schaden, der Sachschaden liegt nach einer ersten Schätzung im sechsstelligen Bereich. Das Gebäude ist nicht mehr bewohnbar, die Familie kam zunächst bei Nachbarn und Verwandten unter. Am Morgen hatte Feuerschutzdezernent Andres Wendenburg den Brandort aufgesucht und der Familie des Feuerwehrmitarbeiters die Unterstützung der Stadt zugesichert.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.