„Entführter“ Bär brauchte eine „Auszeit“

Petra Kielhorn zeigt den „entführten“ Bären, dem die „Kidnapper“ einen gestreiften Pullover und eine schwarze Arbeitshose angezogen hatten. | Foto: Ulrich Bangert
  • Petra Kielhorn zeigt den „entführten“ Bären, dem die „Kidnapper“ einen gestreiften Pullover und eine schwarze Arbeitshose angezogen hatten.
  • Foto: Ulrich Bangert
  • hochgeladen von Maren Menke

Die dreiste „Entführung“ eines Bären vor einer Bäckerei, die in der vergangenen Woche bundesweit für Aufsehen sorgte, hat ein glückliches Ende gefunden: Der Bär ist wieder da.
Als Petra Kielhorn am Samstagmorgen um 6 Uhr aus dem Fenster der Bäckerei an der Heiligenhauser Straße schaute, bemerkte sie einen weißen Kastenwagen. „Aha, der Chef bringt Ware“, dachte sich die Bäckereifachverkäuferin. Kurze Zeit später klopfte es an der Scheibe, sie konnte in der Dunkelheit nur eine Gestalt entdecken, die an der Scheibe lehnte. „Das wird doch wohl nicht ein Betrunkener sein, der sich dort niederlässt“, hoffte sie. Es war ihr ein bisschen mulmig. Verständlich, schließlich wurde sie kürzlich Opfer eines brutalen Raubüberfalls.
Die erste Kundin klärte sie auf: „Der Bär ist wieder da.“ Tatsächlich lag dort kein Betrunkener, sondern der große Plüschteddy, der in der vergangenen Woche durch Unbekannte mit einem weißen Kastenwagen „entführt“ worden war. Der Bär war mit einem gestreiften Pullover und einer schmutzigen Arbeitshose bekleidet. In seinen Tatzen hielt er eine Klarsichthülle mit einem Foto, das ihn in einem Sessel sitzend zeigt, einen Bauhelm auf dem Kopf und eine Bierflasche auf dem Schoß. Auf einem Zettel gab es auch eine Erklärung für das plötzliche Verschwinden: „Hey Leute! Sorry, dass ich euch soviel Kummer bereitet hab. Aber ich war nur mal eine Woche auf Praktikum und brauchte eine Auszeit. Ich wurde auch gut behandelt von den Leuten, die mich aufgenommen haben.“
Klaus Bär, Inhaber der gleichnamigen Bäckerei, amüsierte sich über das Aufsehen der ganzen Geschichte, bemerkte aber, dass der Überfall auf seine Mitarbeiterin in den Medien kaum beachtet wurde. Aber eins ist klar: „Jetzt kommt der Bär erst einmal in die Waschmaschine!“
Für die Polizei ist die Sache noch nicht abgeschlossen, die Beamten werden weiter ermitteln. „Wir haben hier eine Straftat, zumal eine ziemlich dreiste, zu verfolgen“, so Polizei-Pressesprecher Ulrich Löhe.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.