Ein Weihnachtsengel mit Gänsebraten
Eine schöne und auch wahre Weihnachtsgeschichte erzählte mir kürzlich eine dankbare Leserin: Vor zwei Jahren, als tatsächlich einmal Schnee rund um die Feiertage fiel, traf sie an Heiligabend ihren „persönlichen Weihnachtsengel“.
Eisige Straßen und zugeschneite Wege machten es den Bürgern - ob zu Fuß oder mit dem Auto - schwer, ihre Ziele sicher zu erreichen. So erging es auch der Leserin und ihrem Mann, ein Paar im Ruhestand, das in Velbert-Mitte wohnhaft ist und durch den erneuten Schneefall am frühen Morgen des 24. Dezember vor ein Problem gestellt wurde.
Um der Leserin ein wenig Vorbereitungsstress abzunehmen, bestellte ihr Mann eine bereits fertig zubereitete Weihnachtsgans in der Heiligenhauser Filiale einer Supermarkt-Kette. „Die freundlichen Bedienungen hinter der Käse- und der Fleischtheke fielen uns schon immer positiv auf“, so die Leserin. Unter anderem deswegen erledigte sie ihre Einkäufe auch vorzugsweise in diesem Markt.
Der Schnee machte den Weg nach Heiligenhaus allerdings unmöglich, so meldete sich die Velberterin telefonisch im Markt, um mitzuteilen, dass die Gans bitte nicht zubereitet werden soll. Man müsse sich spontan eine Alternative einfallen lassen. An Heiligabend auf die traditionelle Weihnachtsgans verzichten - der Metzger konnte es nicht fassen und sicherte zu, eine Lösung zu finden.
Und so machte sich schließlich eine Mitarbeiterin der Fleischtheke auf den Weg, um den Stammkunden die Festtagsspeise bis in die Wohnung zu bringen. In ihrem kleinen Smart kämpfte sich die engagierte Frau durch den Schnee. Da sie aus einer anderen Stadt kam, war ihr der Weg zu der Wohnung der Velberter nicht bekannt. „Insgesamt zwölf Mal rief sie mich an und ließ sich erklären, welche Straßen sie am besten nehmen soll“, erinnert sich die Leserin. „Eineinhalbstunden war sie in der Kälte unterwegs.“
Schließlich erreichte die Mitarbeiterin des Marktes ihr Ziel. Neben der gut verpackten und somit noch heißen Weihnachtsgans überreichte sie dem Paar auch noch eine Flasche Wein und eine süße Nascherei als Dessert. „Auf die Bezahlung verzichtete sie, stattdessen wünschte sie uns ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.“
Sich nicht von der Hektik anstecken lassen und stattdessen anderen Menschen etwas Gutes tun - ich würde sagen, die Mitarbeiterin des Marktes und ihre Kollegen haben den Sinn von Weihnachten nicht nur verstanden, sondern handeln auch danach.
Frohe Weihnachten!
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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