Ein Traum wurde wahr
Donovan Calhoun fühlt sich in der Küche pudelwohl. Und das nicht nur zu Hause in Philadelphia/USA, sondern auch in seinem Praktikum im Sterne-Restaurant Haus Stemberg.
Der 18-Jährige ist im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) in Deutschland und damit einer der ersten in seiner Familie, der den großen Teich überquert hat. Nachdem er zunächst in einer Gastfamilie in Oberhausen untergebracht war, wechselte er nach Langenberg - „mit der jetzigen Familie passt es besser“.
„Die Gasteltern haben mich auf ein Praktikum angesprochen, und so kam Donovan zu uns“, sagt Sternekoch Sascha Stemberg, der seinem amerikanischen Schützling nun seit Januar die Finessen der deutschen Küche näher bringt.
„Ich lerne hier so wahnsinnig viel. In der kurzen Zeit habe ich mehr gelernt als in den zwei Jahren auf dem Berufskolleg.“ Donovan hat in den USA bereits eine Koch- und Restaurantfachschule besucht und träumte davon, in einer deutschen Küche zu arbeiten. „Dieser Traum wurde dank des PPP wahr“, resümiert CDU-Bundestagsangeordneter Peter Beyer, der zugleich Programmpate von Donovan ist. Insgesamt sind mit Hilfe des Programms derzeit 25 Amerikaner in Deutschland, sie mussten sich um die Plätze bewerben und in Auswahlgesprächen überzeugen. Jetzt können sie ihren Horizont erweitern - und das in vielerlei Hinsicht.
Donovan hat nicht nur gut Deutsch gelernt und viel über die deutsche Kultur gelernt, sondern auch viel gesehen. So war er kürzlich privat in Dresden, beruflich hat ihn sein Chef Stemberg mit zum Food- und Winefestival in die Eifel genommen. „Acht Sterneküchen an nur einem Tag hat Donovan kennengelernt und auf mein Anraten sehr viel probiert“, berichtet Stemberg. Trotz der hochwertigen Speisen hat der Amerikaner sein Lieblingsgericht schon gefunden: Die „German Bratwurst“ hat es ihm einfach angetan.
Zu seinen Lieblingsaufgaben in der Küche gehört das Ausnehmen von Fischen. „Das macht Spaß!“ Ab April wird der junge Amerikaner ein weiteres Praktikum in der Fleischerei Janutta beginnen, bevor es Mitte Juni zurück nach Philadelphia geht. Dort will er irgendwann ein eigenes Barbeque-Restaurant eröffnen - und wer weiß, vielleicht stehen dann Bratwurst oder Grünkohl à la Stemberg auf der Speisekarte?
Beyer jedenfalls macht sich für die Fortsetzung des Parlamentarischen Patenschafts-Programms stark, hat aber keine guten Nachrichten aus den USA erhalten. „Die Amerikaner wollen die finanziellen Mittel für das Programm um 50 Prozent kürzen“, bedauert der Politiker.
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