Ehrentaler für Amling

Als ehemaliger Schulrektor , langjähriger Ratsherr und Mitglied in zahlreichen Vereinen ist Hans Amling vielen Velbertern bekannt. Jetzt wurde ihm von Bürgermeister Stefan Freitag der Ehrentaler der Stadt Velbert für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement überreicht. „Der Ehrentaler der Stadt Velbert ist ein bescheidener Dank für viele Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit. Insgesamt reden wir hier über einen außergewöhnlich langen Zeitraum von ehrenamtlicher Aktivität, eine Investition, die unabsehbar viel Positives bewirkt hat“, so Bürgermeister Freitag in seiner Laudatio während einer Feierstunde im Rathaus. Viele Bürger seien bereit sich dem Ehrenamt zuzuwenden, mehr als der Politik, doch Hans Amling habe beides getan und das über einen langen Zeitraum. Im Exklusiv-Interview mit Stadtanzeiger-Mitarbeiterin Astrid von Lauff sprach Amling über den wertvollen Sinn des Ehrenamts:

Viele Jahrzehnte politisches Wirken und ehrenamtliches Engagement - was hat sich in dieser Zeit kaum verändert? Spontan fällt mir da ein Beispiel aus der Schullandschaft ein. Viele Dinge werden beschlossen, bevor klar ist, wie sie umgesetzt werden sollen. Das ist schlecht. Diese Fehler werden immer wieder gemacht, seit Jahrzehnten. Man denke nur an das Inklusionsgesetz.

Und was hat sich verändert? Alles hat sich verändert. Früher sind die Menschen raus gegangen, haben sich engagiert, egal ob im Verein oder in der Politik. Heute ist dazu kaum noch jemand bereit. Die Vereine können ihre Ämter nicht besetzen, oft fehlt der Nachwuchs.

Woran liegt das? Ganz einfach, die Menschen haben keine Zeit mehr. Männer und Frauen sind berufstätig. Die neuen Medien, das Fernsehen. Man trifft sich nicht mehr wie früher in der Kneipe um die Ecke.

Gab es Zeiten in denen Sie hinschmeißen wollten? Ich war mal Altersvorsitzender des Velberter Rates, da kann ich mich an so manche Auseinandersetzung erinnern. Es wurde für die Sache gekämpft, kontrovers diskutiert, doch hingeschmissen hätte ich nie. Auch das hat sich heute geändert, die Leute geben schneller auf.

Wie kann man Menschen zu mehr politischer oder ehrenamtlicher Arbeit motivieren? Gar nicht. Die Zeiten haben sich geändert. Dabei kann diese Arbeit viel Spaß und Erfüllung mit sich bringen.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? Ich interessiere mich nach wie vor für das aktuelle Tagesgeschehen. Bin im Geschichtsverein im Vorstand und hin und wieder lese ich noch Gedichte auf Velberter Platt in der Offers-Kompenei.