Drei Tage arbeiten für den kranken Efe: Zwei Velberterinnen verzichten auf ihren Lohn zu Gunsten des krebskranken Vierjährigen
Die Familie von Efe gerät an ihre finanziellen Grenzen: Bei einem Monatsgehalt von 330 Euro müssen rund 10.000 Euro Behandlungskosten aufgebracht werden. Fast unmöglich...
Aber es naht Hilfe aus Deutschland, genauer aus Velbert. Denn Sevda Erdoglu, die Tante des krebskranken Jungen in der Türkei, hat sich zusammen mit Irmgard Mallinowski eine besondere Spendenaktion ausgedacht. „Drei Tage lang arbeiten wir nicht in die eigene Tasche, sondern für Efe“, sagt Erdoglu. Sie betreibt in Velbert ein Kosmetikstudio, nebenan pflegt Irmgard Mallinowski Hand- und Fußnägel. „Als Sevda mir von den finanziellen Problemen ihrer Familie erzählte, wusste ich: Da will ich helfen“, erzählt die Geschäftsfrau. Und so entstand die Idee zu der Schönheit-gegen-Spende-Aktion.
Am 12., 14. und 15. Juni gibt es eine Augenbrauen-Neugestaltung und Maniküre inklusive Nagellack gegen eine Spende. Dazu werden verbindliche Termine vergeben. „Wenn wir merken, dass die Nachfrage noch größer ist, werden wir die Aktion verlängern“, kündigen die beiden Frauen an. Denn das Geld für die Chemotherapie wird dringend benötigt.
Nach der Diagnose ging es Schlag auf Schlag
Einen Tag nach Efes viertem Geburtstag hatte seine Mutter Blut im Stuhl des Jungen entdeckt. Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass die rechte Niere doppelt so groß war wie die linke. Dann ging es Schlag auf Schlag: Der Krebsdiagnose folgte eine Operation, in der die befallene Niere komplett entfernt werden musste. Eine zwölfmonatige Chemotherapie sollte folgen. Und hier fingen die Probleme an. Nicht nur, dass das Medikament Cosmegen in der Türkei nicht erhältlich ist, es ist mit 85 Euro pro Ampulle auch teuer und muss privat finanziert werden. Hinzu kommen Kosten für eine Spezialnahrung sowie für die Fahrt zum Krankenhaus. „Wir haben in der Familie schon gesammelt, einige Verwandte haben Kredite aufgenommen. Aber es reicht nicht“, sagt Erdoglu.
Efe geht es nicht gut, er leidet unter vielen Nebenwirkungen und hat in zwei Monaten fünf Kilo abgenommen. Aber die Therapie schlägt an. Das gibt der Familie Hoffnung. „Ich hätte nie gedacht, dass aus Deutschland so eine große Unterstützung kommt“, sagt Efes Vater. „Wir sind weit entfernt, aber dennoch zusammen.“
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