Drei Mädels, drei Pläne
Studium, Ausbildung und Au-Pair: Nach dem Abi trennen sich die Wege dreier Schülerinnen.
Jahrelang haben Aylin Bicerik, Sabrina Nikolinski und Franziska Utter gemeinsam am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium die Schulbank gedrückt. Jetzt haben die Velberterinnen das Abi in der Tasche und ihre Wege trennen sich.
Aylin Bicerik will ein Studium aufnehmen. Psychologie, da ist sie sicher. Aber es gibt ein Problem: „Der Numerus Clausus liegt aktuell bei 1,2. Ich habe einen Abi-Durchschnitt von 1,7. Da kann es durchaus sein, dass ich keinen Studienplatz bekomme.“ Und das erfährt die 18-Jährige frühestens im August, eher September. Weil sie nichts unversucht lassen möchte, wird sie am 31. August einen Test in Österreich machen. „Dort gibt es auf Psychologie keinen NC. Und wenn ich den Test in Mathe und Englisch bestehe, habe ich gute Chancen auf einen Studienplatz.“ Während Aylin mit dem Gedanken, nach Österreich zu ziehen, langsam warm wird, tut sich ihr Umfeld damit noch etwas schwer. „Ich bin Einzelkind. Meine Eltern lassen ungerne los. Aber sie finden wichtig, dass ich meinen Weg gehe.“ Und vielleicht klappt es ja doch mit einem Studienplatz in NRW.
Sabrina Nikolinski ist froh, diese Unsicherheit nicht zu kennen. Sie beginnt in Kürze ihre Ausbildung zur Industriekauffrau mit Zusatzqualifikation EU bei der Velberter Firma HuF. „Das ist ein solider Beruf, eine gute Grundlage“, meint die 19-Jährige. Sie hatte zwischen 15 und 20 Bewerbungen geschrieben und zunächst „auf heißen Kohlen gesessen“, bis Antworten ins Haus flatterten. Unter anderem kam die Einladung zum Assessment-Center bei HuF. „Ich habe mich tagelang darauf vorbereitet, wollte endlich mal abliefern“, erzählt Nikolinski. „Das Einzelfeedback war sehr positiv. Trotzdem habe ich nicht damit gerechnet, mich gegen die anderen Bewerber durchzusetzen.“ Umso größer war die Freude, als die Zusage kam. Übrigens wird auch die 19-Jährige ihre Heimatstadt für begrenzte Zeit verlassen. „Bestandteil der Ausbildung ist, dass ich vier Monate ins Ausland gehe“, freut sich die Abiturientin.
Bereits ab August ist Amerika die neue Heimat auf Zeit für Franziska Utter. Die Abiturientin wird zwölf Monate als Au-Pair in New Jersey arbeiten. „Ich wollte gerne ins Ausland“, berichtet die 18-Jährige. Verschiedene Optionen hat sie geprüft, am Ende gefiel ihr der Gedanke, Kinder in den USA zu betreuen, am besten. Ein zweijähriger Junge und ein vierjähriges Mädchen werden demnächst den Tagesablauf der Velberterin bestimmen. Und wenn sie frei hat, will sie innerhalb der USA reisen. Dafür hat sie noch vier Wochen eingeplant. „Die Stadt Westfield, in der ich wohne, ist eine Dreiviertelstunde von New York entfernt. Das ist ideal“, schwärmt Franziska. Ihre Schwester spart schon fleißig, um sie in Amerika besuchen zu kommen.„Meine Eltern haben die Entscheidung hingenommen, meine Großeltern tun sich schwerer“, berichtet die Velberterin. Aber dank Skype sei die gefühlte Entfernung zur Heimat gar nicht so groß.
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