„Die Stadt Heiligenhaus hat mir einen großen Traum erfüllt“

Zum Abschluss des Besuchs von Evgeny Kryuk (Zweiter von rechts) tauschten er und der Bürgermeister (Mitte) Geschenke aus.                   Foto: Gevelhoff
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  • Zum Abschluss des Besuchs von Evgeny Kryuk (Zweiter von rechts) tauschten er und der Bürgermeister (Mitte) Geschenke aus. Foto: Gevelhoff
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Bürgermeister Dr. Jan Heinisch konnte in der vergangenen Woche einen außergewöhnlichen Gast in Heiligenhaus begrüßen: Evgeny Kryuk war während des Zweiten Weltkriegs als Sohn eines Zwangsarbeiters nach Heiligenhaus gekommen und verbrachte in der Stadt drei Jahre seiner Kindheit.
„Meine Eltern haben mir sehr viel von unserer Zeit in Deutschland erzählt, ich selbst kann mich kaum erinnern. Jetzt wollte ich aber wissen, ob es Beweise gibt, dass ich wirklich in Deutschland war und vielleicht meine Erinnerungen auffrischen“, erklärt der heute 73-Jährige.
Da seine Frau Deutschlehrerin ist, war die Kontaktaufnahme recht einfach: Das Ehepaar, das in Israel lebt, sendete einen Brief an das Oberbürgermeister-Büro in Düsseldorf, dieser Brief wurde schließlich an Dr. Jan Heinisch weitergeleitet. Hartmut Nolte vom Stadtarchiv begann daraufhin mit der Recherche und tatsächlich konnte er Dokumente über die Familie Kryuk finden.
So lud die Stadt Heiligenhaus den gebürtigen Weißrussen offiziell ein und stellte ein Programm auf die Beine. Während seines einwöchigen Besuchs begleiteten unter anderem der Bürgermeister, Hartmut Nolte und Henrik Schulze-Neuhoff, Leiter des Kulturbüros, Evgeny Kryuk beim Besichtigen der Stadt.
Es wurden viele historische Orte in Heiligenhaus und Umgebung besucht, unter anderem auch der ehemalige Standort der Baracken für die Arbeiter. „Ich bin mir sicher, dass ich den Weg zu dem Platz erkannt habe“, erzählt Kryuk begeistert. Außerdem besichtigte er mit Hartmut Nolte die Firma, in der sein Vater von 1943 bis 1945 gearbeitet hat. „Es gab früher sehr wenig zu Essen für die Arbeiter und deren Familien. Wir Kinder haben nur überlebt, weil die Arbeiter und Bürger so gütig waren und uns Brote zugesteckt haben“, erzählt Kryuk.
Nach einer Woche hieß es Abschied nehmen, doch Heinisch betonte, dass es nicht fürs letzte Mal sein muss. Kryuk antwortete, dass nun die Heiligenhauser an der Reihe seien, ihn in Israel zu besuchen und dass er später nochmal mit seinen Kindern und Enkelkindern Heiligenhaus besuchen wolle.

Zum Abschluss des Besuchs von Evgeny Kryuk (Zweiter von rechts) tauschten er und der Bürgermeister (Mitte) Geschenke aus.                   Foto: Gevelhoff
Autor:

Alice Gevelhoff aus Velbert

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