Der Jäger und Sammler

Bürgermeister Stefan Freitag (Mitte) und Stadtarchivar Christoph Schotten (rechts) hatten schon das Vergnügen, einen Blick in Manfred Bolz‘ (links) neues Buch zu werfen. Foto: Dabitsch | Foto: Dabitsch
  • Bürgermeister Stefan Freitag (Mitte) und Stadtarchivar Christoph Schotten (rechts) hatten schon das Vergnügen, einen Blick in Manfred Bolz‘ (links) neues Buch zu werfen. Foto: Dabitsch
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Das erste Velberter Hochhaus stand an der Bismarckstraße. Ein alter Hochbunker war dazu umfunktioniert worden. Diese und viele weitere Erkenntnisse gibt das Buch „Velbert in alten und neuen Ansichten“.
Auf 160 Seiten hat Manfred Bolz - vielen in seiner Funktion als CDU-Fraktionsvorsitzender bekannt - alte und neue Stadtansichten gegenübergestellt. „Das Buch dokumentiert die Entwicklung der Stadt in Bildern“, fasste Bürgermeister Stefan Freitag zusammen und betonte, dass Bilder eben nicht lügen. In vielen Beispielen zeige sich eine positive Stadtentwicklung, in einigen Ansichten seien aber auch städteplanerische Fehlentscheidungen sichtbar.
Etwa wenn es um das Rathaus geht: In den 1920er Jahren wurde der alte, stilvolle Backsteinbau abgerissen und durch ein nüchternes Gebäude ersetzt, nämlich das heutige Rathaus. „Ich möchte niemandem etwas vorwerfen“, sagt Bolz. „Das war die damalige Entscheidung seitens der Politik, heute würden wir es anders machen.“
Auf die Idee zu dieser Gegenüberstellung kam Bolz durch ein altes Adressbuch aus dem Jahr 1941, in dem ein Bild des Velberter Schwimmbades aus dem Jahr 1914 zu sehen war. „Als irgendwann eine zweite Karte des Hallenbades dazu kam, war meine Sammelleidenschaft geweckt“, berichtet der selbst ernannte Jäger und Sammler. Auch wenn ihn das Schulfach Geschichte immer gelangweilt habe, sei das Interesse für die lokale Geschichte entflammt und fortan sammelte er alle Bilder, die er kriegen konnte. „Ich hätte durchaus noch Material für ein zweites oder drittes Buch“, so Bolz.
In seinem Erstlingswerk sind viele Fotos aus dem Innenstadtbereich, insbesondere der Friedrichstraße zu finden. Bis Anfang der 50er Jahre war sie mit Straßenbahnschienen ausgestattet und am Hotel Stüttgen fuhr die Linie Werden-Elberfeld vorbei.
Kaum verändert haben sich hingegen die Kirchen. Sowohl die Christuskirche als auch St. Marien sind eindeutig auf alter wie neuer Ansicht zu erkennen. Ganz anders im Bereich Platz Am Offers: Wie Bilder dokumentieren, waren dort bis 1968 Fachwerkhäuser an der Milchstraße, die die Altstadt bildeten. „Es sind nicht nur alte Sehenswürdigkeiten, sondern auch ganz normale Straßen abgebildet“, betont Bolz.
Spannend findet er, wenn er die Bilder bei Vorträgen vorstellt, die Reaktionen. „Da werden unheimlich viele Dönekes rausgeholt“, so seine Erfahrung. Die nächsten Vorträge sind im Januar und Februar im Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum geplant.
Das Buch, das in Zusammenarbeit mit dem Verein „Förderer des Velberter Brauchtums“ herausgegeben wird, ist in einer Auflage von 750 Exemplaren im örtlichen Buchhandel erhältlich. „Der Erlös kommt sozialen Einrichtungen und Vereinen zu Gute“, betont Bolz.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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