Der Fashion-Frisör
Nach der Ausbildung im Frisörsalon seiner Mutter in Heiligenhaus hat Özgür Isikoglu Kontakte zu Promi-Kreisen geknüpft. So schnitt er bereits Alt-Kanzler Gerhard Schröder die Haare.
Vor allem aber liebt der 28-Jährige die Verbindung seines Handwerks mit der Mode. Ob auf der Fashionweek in Berlin oder in Mailand, Isikoglu hübscht die Models auf. „Meine Aufgabe ist es, die Schönheit des Menschen herauszustellen, den individuellen Stil des Menschen oder des Modelabels zu betonen“, sagt der Heiligenhauser. Sein neuestes Ziel: Fashion nach Heiligenhaus bringen.
Mit Schere, Farbe, Föhn und Wicklern geht Özgür Isikoglu seiner Passion nach: dem Verschönern von Menschen.
Und dabei ist der 28-Jährige sehr erfolgreich: Nach der Ausbildung im Familienbetrieb in Heiligenhaus verschlug es den fashionbegeisterten Frisör zunächst nach Hannover. Dort lernte er schnell einige Promis kennen, schnitt unter anderem dem Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder die Haare.
Er wechselte als Coach in eine Frisörschule, zunächst in Hannover, dann nach Köln. Dort konnte er seine Kontakte weiter ausbauen und blickt inzwischen auf eine beachtliche Referenzliste: Kunden wie Audi, Puma, Dolce und Gabbana finden sich dort ebenso wie Castingfirmen, die Models für die Frauenzeitschriften Vogue oder Elle suchen.
Auf verschiedenen Fashionweeks, unter anderem in Berlin und Mailand, war Isikoglu für das Hairstyling der Models zuständig. „Das ist immer eine ziemlich hektische und stressige Angelegenheit, obwohl man schon etwa zwölf Stunden vor der Modenschau mit der Arbeit beginnt“, berichtet der Heiligenhauser. Eine akribische Vorbereitung sei unumgänglich, schließlich gehe es am Ende um Minuten. „Da muss mit wenigen Handgriffen eine Frisur sitzen“, betont Isikoglu. Das Problem: Während zwischen den Auftritten der Models auf dem Catwalk nur wenige Minuten liegen, in denen sie sich umziehen und umgestylt werden müssen, möchten die Designer trotzdem unterschiedliche Frisuren. Da kann es hinter den Kulissen schon mal hektisch werden.
Sein Wissen gibt der Frisör auch gerne weiter: In Seminaren und Veranstaltungen schult er Kollegen in Sachen Trends, Schnitt- und Färbetechniken. Sein Steckenpferd sind Locken. „Da kann ich die meisten Tipps und Ratschläge geben.“
Wenn‘s ums Thema Trends geht, legt sich Isikoglu nicht fest. Ziel sei, den Typ des Menschen bestmöglich zu unterstützen. Es gebe keine Modediktate mehr, alles sei erlaubt, vorausgesetzt, die Proportionen lassen es zu.
Dazu zählt übrigens auch das Make-Up, was der Heiligenhauser ebenfalls beherrscht. Dazu fällt ihm eine lustige Anekdote ein. Als seine Freundin zum ersten Mal seine Wohnung betrat und ins Badezimmer ging, drehte sie sich ob der vielen Kosmetik zu Özgür um mit den Worten: „Du gehst gerade fremd, richtig?“ Dass dies ein reiner Männerhaushalt sein sollte, konnte sie sich nicht vorstellen.
Natürlich läuft auch bei dem 28-Jährigen nicht immer alles glatt. So hat er mal auf einem Seminar für andere Frisöre auf der Bühne ein blondes Model gestylt, als er sich übel in den Finger schnitt. „Das Model hatte dann blonde Haare mit roten Strähnchen“, erinnert er sich und grinst. Bis endlich ein Zuschauer Mitleid mit ihm hatte und ihm ein Pflaster reichte.
Auch wenn Isikoglu weiter in der Modebranche tätig sein will, so hat er ein neues Ziel: „Fashion in den Kreis Mettmann bringen.“ Das will er im familiengeführten Salon seiner Mutter in Heiligenhaus tun, den er langsam übernehmen will.
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