Das stinkt zum Himmel!
Da scheinen jemandem die Hinterlassenschaften von Hunden gewaltig zu stinken. Anders lässt sich nicht erklären, warum ausschließlich Hundebesitzer Ziel der menschlichen Attacken werden.
Die Rede ist von Kot. Menschenkot. Den finden Hundebesitzer an der Wagner- und Lisztstraße seit Anfang März vor ihren Haustüren. Ute Kahle ist eine von ca. acht Betroffenen. „Wenn wir morgens die Haustüre aufmachen, haben wir inzwischen ein ungutes Gefühl. Wird wieder eine Tretmine vor der Tür liegen?“
Sie hat die menschlichen Hinterlassenschaften, die offenbar nachts vor den Haustüren und neuerdings auch neben Autos abgelassen werden, fotografiert. Hilfe vom Ordnungsamt oder der Polizei erhoffte sie sich vergebens. „Die können nichts machen“, sagt die Velberterin. Und tatsächlich: „Der kommunale Ordnungsdienst kann nur aktiv werden, wenn es um öffentliches Gelände geht“, erklärt Stadt-Pressesprecher Hans-Joachim Blißenbach. Ist dies der Fall wie im Beispiel des an der Straße geparkten Autos und der Betroffene ist absolut sicher, den Verursacher zu kennen, soll er dies beim Kommunalen Ordnungsdienst anzeigen.
Auch die Polizei schätzt diese Verschmutzung als Ordnungswidrigkeit ein, wie Pressesprecherin Claudia Partha auf Anfrage des Stadtanzeigers mitteilt. Einen Straftatbestand kann sie nicht ausmachen. „Höchstens, wenn der Verursacher in flagranti erwischt wird, könnte ,Erregung öffentlichen Ärgernisses‘ vorliegen“, so Partha weiter.
Die betroffenen Familien gehen davon aus, dass hinter der Sauerei ein Nachbar steckt, der sich im Komponistenviertel gut auskennt. „Woher sollte der Täter sonst wissen, welche Familie einen Hund hat?“, fragt sich Kahle. Denn auffällig ist, dass sich die Menschenhaufen nur vor Türen von Hundebesitzern finden. „Da steckt ein Hundehasser hinter“, ist Kahle überzeugt.
Und dabei, so beteuert die Velberterin, räumt sie die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners immer weg. Seit kurzem außerdem die menschlichen Haufen vor der eigenen Haustür.
Angenehm findet sie das natürlich nicht. „Aber was soll ich machen?“
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