Chefärzte gaben Einblicke
„Wie hübsch der Kreißsaal eingerichtet ist“, sagt eine Teilnehmerin des SPD-Sommerprogramms beim Besuch des Klinikums Niederberg.
Und weiter: „Das war damals, als wir die Kinder bekommen haben, noch ganz anders.“ Dr. Gerd Degoutrie, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, kann das nur bestätigen: „Als ich vor 25 Jahren angefangen habe, waren Kreißsäle noch bis zur Decke gefliest. Das wirkte nicht sehr einladend.“
Die Besichtigung des Kreißsaals und der gynäkologischen Abteilung war nur einer von mehreren Programmpunkten an diesem Tag. So nahmen der Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie Dr. Hans-Gerd Schmitz sowie der Chefarzt der Klinik III für Innere Medizin und Altersmedizin Dr. Alexander Klink die Besucher mit auf ihre Stationen und gewährten Einblicke. Dabei wurden viele Fragen beantwortet.
Zuvor hatte Uwe Petersen, Leiter Qualitätsmanagement am Klinikum, die seit diesem Jahr regelmäßig stattfindende Patientenbefragung vorgestellt. Zu Themen wie Essen, Hygiene, Ärzte, Schmerzlinderung werden regelmäßig Fragebögen ausgeteilt und „die Ergebnisse helfen uns, mit anderen Kliniken im Umfeld, aber auch intern zu vergleichen“, so Petersen. In Folge dieser Befragung hat es auch schon Änderungen gegeben: So ist das Abendbrot jetzt anders auf den Tabletts angerichtet, „viele kleine Details sorgen für ein anschaulicheres Resultat“, so Petersen.
In einem weiteren Vortrag ging Dr. Hans-Gerd Schmitz der Frage nach, ob in Deutschland zu viele Hüftprothesen eingesetzt werden. Seine eindeutige Antwort: „Jein“. Zwar sei die statistische Zahl der OPs bezogen auf die Einwohner in Deutschland tatsächlich hoch, aber es gebe eben gute Gründe, auch jungen Menschen mit Mitte 30 ein künstliches Hüftgelenk zu ermöglichen.
In einer Generalkritik machte Schmitz auf Probleme im Gesundheitswesen aufmerksam. So führe die Bezahlung nach Fallzahlen in Krankenhäusern dazu, dass eben „lukrative Fälle“ bevorzugt würden.
Auch, dass junge Mediziner heute nur noch 150 Operationen bis zur Facharztprüfung erlebt hätten, merkte Schmitz kritisch an. Vor Jahren seien 600 Operationen notwendig gewesen.
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