Bürokratie hoch zehn

Eine Bekannte wollte bei einer Bank Geld anlegen. Sie dachte, das sei kein großes Ding, in einer Viertelstunde sei die Sache erledigt. War es auch, betrachtet man die reine Beratungszeit. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte: Etwa eine Dreiviertelstunde ging noch für verschiedenste Formulare drauf, die der Kundenberater der Frau detailliert erklären musste. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Bank, ein Rechenschaftsbericht der gewählten Anlageform, und, und, und. Die Bekannte wurde zusehends nervöser, da brachten auch die Entschuldigungen des Bankers nichts. Am Ende stand noch das Ausfüllen des Beratungsprotokolls an. „Um wieviel Uhr fand die Beratung statt?“ war nur eine der zweifelhaften Fragen, die sicher nur eines bewirken: Statt die Kunden vor falscher oder schlechter Beratung zu schützen, nicken die nach einer gewissen Zeit und einer gewissen Fragenanzahl einfach alles ab. Denn nach solch einem Bürokratie-Marathon hat der Großteil wohl nur einen Wunsch: endlich raus aus der Bank!

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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